121 Glücksspielgeräte in Oberösterreich beschlagnahmt

Regierung plant neue Zuständigkeiten beim Glücksspiel
39 Betriebe wurden kontrolliert, mehr als der Hälfte droht die Schließung.

Die Finanzpolizei hat in Oberösterreich bei einer Schwerpunktaktion vergangene Woche 121 Glücksspielgeräte beschlagnahmt. Von Donnerstag bis Samstag waren 121 Beamtinnen und Beamten in 39 Betrieben in Linz, Wels, Steyr und dem Bezirk Linz-Land im Einsatz, berichtete das Bundesministerium für Finanzen am Mittwoch.

Bei den Kontrollen erwarteten die Finanzpolizei alarmgesicherte Eingänge, eine Tür mit der Aufschrift „Unter Strom, Lebensgefahr“ und etliche Lokale wurden mit eilig angebrachten Papierblättern oder sogar Haftzetteln für „geschlossen“ erklärt, um die Beamten am Zutritt zu hindern.

An elf Einsatzorten war ein Schlüsseldienst nötig, um ins Lokal zu kommen, an einer Kontrolle in Wels wirkte die Spezialeinheit Cobra mit. Die Glücksspielautomaten waren oft fest im Boden oder der Wand verankert, was ihren Abtransport erschwerte.

In mehr als der Hälfte der Betriebe - ihnen droht die Schließung - wurden Geräte beschlagnahmt und abtransportiert. Ein Linzer Lokal wurde bereits durch die Finanzpolizei geschlossen.

Einige Anbieter hatten ihre Geräte nach der letzten Schwerpunktaktion in der Region im Juni 2021 entfernt. Der Schwerpunktaktion folgen zahlreiche Verwaltungsstrafverfahren, dabei seien Geldstrafen im hohen sechsstelligen Bereich zu erwarten, hieß es. Die Aktion brachte auch eine nicht zur Sozialversicherung angemeldete Angestellte und massive Beanstandungen in puncto Kassenführung zutage.

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sprach von einem schweren Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Oberösterreich. Sollten die geschlossenen Lokale wieder geöffnet werden, kündigte Wilfried Lehner, Bereichsleiter der Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung, an, diese Einsätze unverzüglich zu wiederholen.

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