Zwettl: "Stadion Neu war kein Fehler"

Zwettl: "Stadion Neu war kein Fehler"
Stadtchef Herbert Prinz spricht über die Sportanlage in Edelhof, Mautflucht vor dem Spital und über Sendemasten-Kosten.

Seit sechs Jahren ist Herbert Prinz Bürgermeister von Zwettl und sitzt seit der Gemeinderatswahl 2010 noch fester im Sattel. Um einen Sitz baute der frühere Bankangestellte die Macht seiner ÖVP weiter aus. Mit einer Mehrheit von 28 der 37 Mandate regiert die VP mit breiter Brust im Gemeinderat. Im Sommergespräch stellt sich Prinz heißen Fragen zur "Mautflucht" vor dem Krankenhaus, zum Mobilfunksender in Gradnitz und Sportplatz Edelhof.

KURIER: Warum hat die Gemeinde zwei Millionen Euro in ein neues Stadion in Edelhof investiert, gleichzeitig die alte Sportanlage im Zwettltal hochwassersicher gemacht? Edelhof war doch als Ersatz für das oft überflutete Zwettltalstadion gedacht?
Herbert Prinz:
Der Flutdamm beim Zwettltalstadion bietet nur für drei- bis fünfjährige Hochwasser Schutz. Dieser hätte den Sportclub Zwettl aber nicht zufriedengestellt. Höher durfte die Schutzmauer auch nicht errichtet werden, weil sonst die benachbarte Hammerschmiede gefährdet gewesen wäre. Daher war der Stadionneubau in Edelhof keine Fehlentscheidung. Die alte Anlage wollten wir zeitweise als Parkfläche nutzen, doch der SC bat uns, ob er das Zwettltalstadion für Nachwuchstrainings nutzen dürfe.

Parken vor dem Zwettler Spital ist ein leidiges Thema, seit die Abstellplätze kostenpflichtig sind. Was macht die Gemeinde gegen die "Mautflucht" und verparkte Hermann-Feucht-Straße?
Maßnahmen sind geplant. Wir sind aber noch in Gesprächen. Entweder wir lösen die Problematik mit einem Parkverbot oder mit einem Stück Gehsteig, der gleichzeitig Schutz für die Schulkinder bietet. Die Entscheidung fällt bis Monatsende.

Ihr Entschluss, die Kosten für den A1-Handysender in der Katastralgemeinde Gradnitz zu tragen, hat für Aufregung gesorgt. Ist das nicht ein Beispiel für alle Netzbetreiber, bei den Gemeinden die Hand aufzuhalten?
Mir ist bewusst, dass ich für einen Musterfall gesorgt habe. Aber die Bürger hätten es mir sicher nicht verziehen, wenn ich den Deal mit A1 nicht eingegangen wäre. Immerhin geht es nur um die jährliche Stromrechnung von rund 200 Euro. Wenn es nötig ist, würde ich das woanders wieder so regeln.

Genauso unglücklich wären die Bürger gewesen, wenn tatsächlich eine Biogasanlage im erweiterten Betriebsgebiet gebaut worden wäre. Sind sie froh, dass der Betreiber das Projekt zurückgezogen hat?

Heutzutage ist es wichtig, dass die erneuerbare Energie ausgebaut wird. Die Biogasanlage hätte vielleicht zeitweise für Gerüche gesorgt. Das ist aber noch kein Grund, sich Sorgen zu machen. Aber ich kann gut damit leben, wenn der Investor sein Bauvorhaben nicht mehr verwirklichen will.

Inwieweit hat der Investor Reinhold Frasl noch Interesse, sein Einkaufszentrum (EKZ) in Zwettl zu errichten?
Wir sind zwar regelmäßig in Kontakt, doch es gibt noch keine konkreten Zahlen und Fakten. Aber bevor sich der Gemeinderat damit befasst, will ich den Investor dazu zwingen, die Pläne öffentlich zu präsentieren.

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