Zwettl: Ex-Gärtnerei soll Park werden
Der Vorschlag einer Anrainerin hat in Zwettl eine neue Diskussion um die Nutzung des 13.000 Quadratmeter großen, ehemaligen Gärtnerei-Areals in der Gartenstraße ausgelöst. Hedwig Rössl forderte im KURIER einen neuen Stadtpark anstatt eines rund 40 Millionen Euro teuren Shoppingcenters und anstelle eines Veranstaltungszentrums. Dieses zentrale Erholungsgebiet als „Grüne Lunge der Stadt“ stößt auf positive Resonanz. Der Zwettler Bürgermeister bremst, weil das Grundstück, wie er sagt, nicht zur Verfügung steht.
„Die Gemeinde muss das Areal kaufen. Man darf diese zentrale Fläche keinem privaten Investor überlassen“, fordert die Grün-Gemeinderätin Silvia Moser. Ihr gefällt die Idee für einen neuen Stadtpark: „Das Gelände ist prädestiniert dafür. Ein Veranstaltungszentrum ist genauso unrealistisch wie ein EKZ, aber ein Park könnte hier kostengünstig angelegt werden“, betont Moser. Der bestehende Stadtpark sei ohnehin kaum noch existent. Sie nennt schon mehrere Gestaltungsmöglichkeiten: „Super wäre eine Grünoase mit Musikpavillon, Kinderspielplatz, Biotop und Motorikpark“, zählt Moser auf. Durch die zentrale Lage sei die Grünfläche für viele Bürger schnell erreichbar.
Aufzug
„Wenn der Stadtpark von der Schulgasse aus mit einem Lift zugänglich ist, klingt das interessant“, sagt Bettina Vogl, die Leiterin des Behindertenwohnheims. „Aber er muss schon eine durchdachte Struktur haben, sonst ist der Park für junge Klienten nicht attraktiv“, erklärt Vogl und denkt dabei etwa an einen öffentlichen Grillplatz, ein großes Schachbrett und an eine Ballspielfläche.
„Solange in der Gartenstraße kein EKZ gebaut wird, sind wir für alles offen“, sagt SP-Stadtrat Franz Groschan und findet ebenfalls an einem neuen Park gefallen: „Besser als ein Shoppingcenter, das die City aussterben lässt.“ Wichtig sei zu allererst, dass die frühere Gärtnerei-Fläche in das Eigentum der Stadtgemeinde übergeht. Wie berichtet, will Grundstücksbesitzer Reinhold Frasl darauf ein Shoppingcenter bauen, das aber die SPÖ verhindern will. Sie fordert stattdessen ein „längst notwendiges Veranstaltungszentrum“.
Stadtchef Herbert Prinz lässt sich auf keine „Spekulationen um das Grundstück“ ein. Auf der Fläche sei vieles möglich. „Was ich weiß, steht das Areal aber nicht zur Verfügung“, schildert Prinz. Er kann sich allerdings vorstellen, mit Frasl in Verhandlungen zu treten, sollte ihm das Grundstück angeboten werden. Inzwischen wollen viele von Verkaufsabsichten wissen. „Gerüchte kommentieren wir nicht“, erklärt EKZ-Investor Reinhold Frasl. Der Grundstückswert liegt bei einer Million Euro.
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