Zwettl: EKZ-Bau bleibt heißes Eisen
Die neu gegründete Initiative "Zwettl 2020" fährt im Kampf gegen das geplante Einkaufszentrum (EKZ) in der Gartenstraße schwere Geschütze auf. Deren Sprecher Christof Kastner kritisiert, dass sich Bürgermeister Herbert Prinz vor konkreten Antworten auf 14 gestellte Fragen drückt. Die hat Kastner in einem offenen Brief formuliert. Prinz bleibt bei seinen Standardaussagen und spricht von einer Chance, um mit einem Shoppingcenter abgeflossene Kaufkraft wieder nach Zwettl zurückzuholen.
Wie berichtet, plant der Investor Reinhold Frasl auf einem 12.000 Quadratmeter großen Areal ein 14.800 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit zirka 40 Geschäften und rund 600 Parkplätzen. Bis 2015 will Frasl das 40 bis 45 Millionen Euro teure Megaprojekt umsetzen.
Die Initiative, der sich inzwischen Anrainer und örtliche Kaufleute angeschlossen haben, spricht von einem überdimensionierten Komplex, befürchtet ein Geschäfte-Sterben in der City und fordert ein Umdenken.
"Obwohl Prinz einen offenen Meinungsbildungsprozess will, beantwortet er keine Fragen", ärgert sich Kastner. Er will etwa wissen, welche persönlichen Kontakte der Gemeindechef zum Investor pflegt, was in der EKZ-Studie und in Prinz’ "Zehn-Punkte-Brief" an Frasl steht, wie die Beurteilungskriterien des Bauprojektes aussehen und wer die Konsequenzen bei einem Flop des Einkaufszentrums trägt.
Brief
Brief Was Stadtchef Prinz sagen will, hat er in einem Brief zusammengefasst: "Wegen des nö. Raumordnungsgesetzes ist der Bau eines EKZ nur noch in Zentrumszonen möglich." Das von Frasl erworbene Grundstück in der Gartenstraße liege in dieser Zone: "Mit einer zusätzlichen Brücke über den Kamp ist eine Anbindung an die höherrangige Straße gewährleistet", sagt Prinz. Daher sei das zu erwartende Verkehrsaufkommen ohne "Verkehrsinfarkt" zu bewältigen. Prinz glaubt: "Mit neuen Geschäften und einem erweiterten Produktangebot steigt die Attraktivität der Stadt." Als Antwort darauf präsentiert Kastner am Mittwoch eine in Auftrag gegebene Studie.
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