Zwettl: "Das EKZ wird kein Sargnagel"
Es gibt Risiken. Aber denen müssen wir uns stellen", sagt Bürgermeister Herbert Prinz. Er sieht das geplante Einkaufszentrum (EKZ) in Zwettl als Chance und nicht als Sargnagel für die Innenstadt. Vier Jahre nach den ersten Gesprächen legte der Investor Reinhold Frasl seine konkreten Baupläne auf den Tisch. Der sonst so medienscheue Wiener präsentierte erstmals wie er sich sein "Kampcenter" in der Gartenstraße vorstellt. Auf dem ehemaligen Gärtnerei-Gelände soll bis 2015 ein viergeschoßiges Einkaufszentrum entstehen, das zwischen 40 und 45 Millionen Euro kosten wird.
Obwohl mehrere Standortplaner davor abraten, ein derart großes Shoppingcenter in ein relativ dünn besiedeltes Gebiet zu bauen, will der Investor an seinem Vorhaben festhalten. "Die Stadt Zwettl hat Potenzial. Zusätzlich existiert ein gewaltiges Hinterland", sagt Frasl und sieht die nahen Konkurrenten in Horn und Krems nicht als Problem. "Wir planen das einzige Einkaufszentrum im oberen Waldviertel", betont er. "Die Kunden fahren dann nicht mehr weg, sondern geben das Geld bei uns aus", glaubt Bürgermeister Prinz.
Geplant ist ein Shoppingcenter mit 14.800 Quadratmetern Geschäftsfläche und 560 Parkplätzen, die in einer Tiefgarage unter dem Komplex Platz finden werden. Vorgesehen sind 35 bis 40 Geschäfte sowie vier bis fünf Gastronomiebereiche. Über die Schulgasse wird es nur einen fußläufigen Zugang zum Einkaufszentrum geben. Die Autofahrer müssen über die Gartenstraße zufahren.
Spatenstich
Wenn sein Zeitplan hält, dann werden Frasl und Bürgermeister Prinz, Ende 2013 den ersten Spatenstich durchführen. Spätestens ab 2015 sollen die ersten Einkaufswagerl rollen. Namhafte Handelsketten hat der Investor schon an der Angel, die teilweise auch schon ab August in seinem Fachmarktzentrum in Waidhofen aufsperren werden.
Trotz der Kritik von Anrainern und Kaufleuten stellt sich die ÖVP, die in Zwettl mit einer absoluten Mehrheit regiert, einstimmig hinter das Projekt. "Wenn das EKZ nicht bei uns gebaut wird, kommt es vielleicht nach Gmünd", fürchtet Wirtschaftsstadtrat Johannes Prinz. Noch in dieser Woche will Frasl einen Antrag auf Umwidmung seines Grundstücks stellen.
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