7000 Stunden nach vermisstem Florian gesucht

Biogasanlage, Gülle-Becken "Lagune" geleert
Fahnder befragten 170 Personen auf der Suche nach Florian Panholzer.

Sie geben nicht auf. Am Donnerstag rückten Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ erneut aus, um nach Florian Panholzer zu suchen. Ziel der Fahnder war eine Biogasanlage in Großmeiseldorf. Genauer gesagt die Güllebecken – fachsprachlich Lagunen genannt – der Anlage, die über die Wintermonate randvoll waren. Immerhin haben die Becken eine Tiefe von rund sechs Metern. Bei den Beschäftigen glaubt man zwar nicht, dass jemand in das Becken gefallen sein könnte. „Wir haben schon am Tag nach dem Verschwinden von Florian alles kontrolliert. Es gab keine Anzeichen“, sagt Martin Uibel, einer der Betreiber. Aber: „Es geht um die Gewissheit, dass man weiß, dass niemand drinnen ist.“

7000 Stunden nach vermisstem Florian gesucht
florian panholzer korneuburg
Die „Akte Florian“ wird trotzdem noch nicht geschlossen. „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagt Polizeisprecher Johann Baumschlager. Bislang wurden jedenfalls alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den 17-Jährigen zu finden. Insgesamt 7000 Stunden suchten Freiwillige und Polizisten nach dem Weinviertler. Rund 170 Personen wurden von den Ermittlern befragt. Sämtliche Zeitungszusteller, die zum Zeitpunkt des Verschwindens, in der Umgebung unterwegs waren, bekamen einen Anruf von der Exekutive. Doch es ergab sich keine heiße Spur. Die Fahnder gingen auch der Möglichkeit nach, Florian könnte von einem Auto angefahren worden sein, und der Täter ließ in der Folge das Opfer verschwinden. Deshalb klopften die Kriminalisten bei zahlreichen Werkstätten im Weinviertel an. Einen Hinweis gab es aber nicht.

Dichter Nebel

Immer wieder lassen die Ermittler die Geschehnisse des 10. März Revue passieren. Fest steht, dass Panholzer auf einer Geburtstagsparty in Großmeiseldorf war und dort reichlich Bacardi Cola getrunken haben soll. Danach ging es in den Jugendtreff nach Ziersdorf. Kurz nach Mitternacht verließ er den Club. Dann verliert sich seine Spur. Wollte Panholzer vielleicht im dichten Nebel nach Großmeiseldorf zurückmarschieren, um dort weiterzufeiern? Passierte auf der Strecke ein Unglück? Die Polizei hofft auf Hinweise, um diese Fragen beantworten zu können.

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