ÖVP legt bei Neuwahl zu und stellt weiterhin den Ortschef

Zeiselmauer, Roch & Weber
Obwohl sich nur ein Mandat verschob, konnte die ÖVP ihre neu gewonnene Macht absichern.

Manchmal braucht es keine großen Änderungen, um klare Verhältnisse zu schaffen. Bei der vorgezogenen Gemeinderatswahl in Zeiselmauer-Wolfpassing (Bezirk Tulln) wanderte am Sonntag ein einziges Mandat von der SPÖ zur Volkspartei. Das reicht für ÖVP-Bürgermeister Eduard Roch, um mit der (Bürger-)Liste Aktiv, eine Mehrheit im Ortsparlament zu schaffen. Roch erhebt weiterhin Anspruch auf das Bürgermeisteramt.

Entsprechend groß war Rochs Freude nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses: „Die Bürger haben meine Arbeit, die ich in der kurzen Zeit als Bürgermeister leisten durfte, belohnt.“ Sein Ziel sei nun, eine Koalition mit der Liste Aktiv zu bilden: „Jeder ist herzlich eingeladen, Ideen einzubringen und politische Verantwortung mitzutragen; mein erster Ansprechpartner ist aber die Liste Aktiv.“ Auf das zerrüttete Verhältnis zur SPÖ angesprochen meint Roch, er sei jederzeit zu einem konstruktiven Miteinander bereit, „wenn die SPÖ auf mich zukommt“.

ÖVP legt bei Neuwahl zu und stellt weiterhin den Ortschef

Der potenzielle Koalitionspartner Michael Weber betrachtet das Wahlergebnis nüchtern: „Kein Grund zum Jubeln, aber ich bin nicht unzufrieden.“ Weber freut, dass seine Liste Aktiv im Ortsteil Wolfpassing stärkste Kraft wurde. Nun gelte es, die Programme abzustimmen: „Ich gehe von einer Koalition mit der ÖVP aus.“

Ratlosigkeit

Enttäuschung im Lager der SPÖ, die zwar weiterhin die größte Fraktion im Gemeinderat stellt, den Traum von der Rückeroberung des Bürgermeisteramts aber zumindest für zwei Jahre vergessen muss. „Wir wissen nicht, woran es gelegen ist; ich habe mir zehn Wochen lang die Füße wund gelaufen“, sagt Spitzenkandidat Herbert Walder. Seine SPÖ bleibe trotz des Verlusts die stärkste Partei: „An uns führt kein Weg vorbei.“

Ob Walder in der Politik bleibt, will er noch nicht sagen. Zwischen den Zeilen ist aber zu hören, dass er sich zumindest von der Führungsposition zurück ziehen dürfte: „Ich bin Unternehmer und kein Oppositionspolitiker.“

Große Freude kam auch bei den Grünen nicht auf: Sie konnten zwar ihr einziges Mandat halten, verloren aber die Machtposition als Zünglein an der Wage. Spitzenkandidatin Barbara Prewein weiß noch nicht, ob sie ihr Mandat annehmen wird: „Mit dieser Konstellation haben wir nicht gerechnet.“

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