Ybbs an der Donau: Forscherin hilft ihrer Heimatstadt
Eine in Amerika als Forscherin und Lehrende tätige Universitätsprofessorin begleitet ihre Heimatstadt Ybbs an der Donau auf einem wichtigen Zukunftsweg. Petra Gruber ist Professorin am Biomimicry Research und Innovation Center der Universität von Akron im US-Bundesstaat Ohio. Der in ihrer Geburtsstadt Ybbs entwickelte Masterplan, die Architektur und Naturräume in der historischen Altstadt als Ressourcen und Chancen zu nutzen, motivierte die Architekturprofessorin eine Hauptrolle in diesem Prozess zu übernehmen.
Gruber leitet eine von sechs Fokusgruppen. Wenn sie sich nicht gerade auf Heimaturlaub befindet, ist sie ihrem Team (Innerstädtische Räume und Grünräume) bei Sitzungen per Skype zugeschaltet. Einen besonderen Schwerpunkt widmet sie dabei den noch vorhandenen Naturräumen. Hat doch die Professorin in der Biologie ihr zweites berufliches Standbein gefunden.
Gruber ist Spezialistin im Bereich Bionik. Dabei geht es darum, Phänomene aus der Natur auf die Architektur zu übertragen. 2008 hat sie sich in ihrer Dissertation an der Technischen Universität Wien bereits mit dem heute hoch aktuellen Thema Bionik in der Architektur beschäftigt.
Pilze gegen Hitze
Klimaerwärmung und Überhitzung der Städte sind nur eines der fordernden Themen. „Wir arbeiten in der Grundlagenforschung. So beschäftigen wir uns mit der Verdunstungskühlung, die Pflanzen über ihre Blätter bewerkstelligen“, schildert sie. Ein aktuelles Projekt nennt sich „Livin’ Wall Systems“. Dabei werden schnell wachsende Pilze mit organischen Abfallmaterial so durchmischt, dass daraus festes Material entsteht, das Holzfaserplatten gleicht und für die Bauwirtschaft interessant werden kann.
In Ybbs setzt Gruber nicht auf Experimente, sondern will vorhandene Naturschätze fördern. „Entlang der Stadt zieht sich die Donaulände. So eine Grünfläche hat kaum eine Stadt. Wenn davon immer mehr Parkplätze getrennt werden, geht unwiederbringlicher Naturraum verloren“, sagt Gruber.
Auch die in der Nähe vorhandenen Ybbs-Auen haben es ihr und Gleichgesinnten angetan. „Aus meiner Gruppe kommen viele Ideen, die auch positiv auf das Bewusstsein in der Bevölkerung wirken. Ich habe den Eindruck, dass die Stadtführung mitzieht, deshalb engagiere ich mich“, sagt die Professorin.
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