Wolkersdorf: Bürgermeisterin Steindl rechnet ab

Steindl berät über die weitere Vorgehensweise mit ihrer Partei
Die Wolkersdorfer Neuwahl hat Bürgermeisterin Anni Steindl zu bitterbösem Weihnachtsbrief gegen Parteikollegen veranlasst.

Am 9. November hatte die Opposition – die Umwelt Initiative WUI und die FPÖ – im Wolkersdorfer Gemeinderat ihre Mandate zurückgelegt und damit eine vorzeitige Neuwahl vom Zaun gebrochen. Wahltermin ist der 24. März. Anlass war die Diskussion über Standorte für den künftigen Veranstaltungssaal.

In einem Brief an alle Haushalte ihrer Gemeinde, der unter dem Titel „Frohe Weihnachten! Frohe Weihnachten?“ verfasst worden ist, geht Bürgermeisterin Anni Steindl (ÖVP) nun auf das Datum ein. Darin bezeichnet sie den Auszug der Opposition als offiziellen Anlass für die Neuwahl. Inoffiziell stecke der Wunsch von Landtagsabgeordnetem Kurt Hackl (ÖVP) dahinter, Bürgermeister in Wolkersdorf zu werden.

Sie schreibt weiter von „Fake News“ über ihre Person. Und: „Wenn Sie mich am 24. März 2019 abwählen, nehme ich das als gestandene Demokratin selbstverständlich zur Kenntnis. Aber von einem Abgeordneten, der sich gegen seine Partei stellt und seinen Möchtegernpolitikern lasse ich mich sicher nicht in die Wüste schicken!“

Auslöser für diesen „Weihnachtsbrief“, der letztendlich traditionell mit Weihnachts- und Neujahrswünschen endet, dürfte eine Aufforderung aller Bünde sein, mit einem neuen ÖVP-Team in die Wahl zu gehen. Unterschrieben auch von Kurt Hackl, der in Wolkersdorf Wirtschaftsbundobmann ist.

Der Konflikt zwischen Steindl und Hackl reicht weit zurück. 2015 hatte der Landtagsabgeordnete deswegen das Amt des Vizebürgermeisters zurückgelegt. Dass er als Bürgermeisterkandidat im März ins Rennen geht, ist aber eher unwahrscheinlich, da er wegen des Bezügegesetzes – er ist Landtagsabgeordneter und Vizepräsident der nö. Wirtschaftskammer – keinen weiteren Zuverdienst mehr haben kann.

Kurt Hackl wollte auf die Anschuldigungen von Anni Steindl nicht eingehen.

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