Wohnhaus stand in Vollbrand

Mehr als vier Stunden lang kämpfte die Feuerwehr gegen die meterhohen Flammen im Haus
Mehr als vier Stunden kämpfte die Feuerwehr gegen die Flammen. Ein 75-Jähriger liegt im Spital.

Gegen halb vier Uhr in der Früh wurde ein 81-jähriger Pensionist aus Gänserndorf plötzlich aus dem Schlaf gerissen. "Ich habe Hilfeschreie draußen auf der Straße, gehört", erzählt der Gänserndorfer. Als er aus dem Fenster blickte, sah er das Einfamilienhaus seines Nachbarn in Vollbrand stehen. Die Flammen reichten meterhoch in den Himmel.

Eine andere Nachbarsfamilie wurden ebenfalls von den Hilferufen geweckt. Ohne lange zu überlegen, liefen sie dem 75-jährigen Brandopfer entgegen. "Das Gesicht war komplett schwarz. Socken hatte er auch keine an", beschreibt Sendina Hodzic den ersten Eindruck. Gemeinsam mit ihrem Vater Sejfo versuchte sie den Mann zu beruhigen, doch der Mann habe wie in Trance reagiert.

Zurückgehalten

"Er wollte immer wieder in sein Haus zurück und Dokumente holen", sagt Sendina. Ihr Vater musste ihn mehrmals zurückhalten. Das Rote Kreuz übernahm schließlich die Betreuung. Mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung und Verbrennungen am Körper wurde er ins Krankenhaus Mistelbach gebracht.

Die Feuerwehr kämpfte unterdessen gegen die Flammen. "Die Dachkonstruktion stellte uns aber vor große Herausforderungen", sagt Einsatzleiter Robert Fischer. Die Isolierung zwischen dem Holzverschlag fing immer wieder zum Brennen an. Schließlich wurde durch Türen und Fenster Schaum in das Haus gesprüht und das Aluminiumdach aufgeschnitten. Durch einen Windstoß bekamen die lodernden Glutnester zwar wieder frische Luft, allmählich brachte man die Flammen aber unter Kontrolle. Erst nach vier Stunden konnte Brand aus gegeben werden.

Vier Stunden, in denen auch die Nachbarsfamilie Hodzic bangte. Immerhin waren die Flammen vom eigenen Haus nur wenige Meter entfernt. Aus Sicherheitsgründen musste die Polizei das Grundstück sogar sperren. "Doch zum Glück ist kein Wind gegangen," ist Sejfo heilfroh. Lediglich die Garagenkonstruktion aus Plexiglas wurde durch die extreme Hitze verformt, die blaue Hausmauer ist jetzt schwarz.

Die Brandursache ist bisher aber noch unklar. Möglicherweise dürfte es aber einen Kurzschluss gegeben haben. Laut ersten Informationen soll der Brand im Büro des 75-Jährigen ausgebrochen sein.

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