Wo Frequency-Superstars eingekocht werden

Wo Frequency-Superstars eingekocht werden
Christian Klebinger bereitet den Künstlern bei dem großen Musikfestival in St. Pölten Gaumenfreuden.

Man muss einige Sicherheitsschleusen passieren, um zu Christian Klebinger vordringen zu können. Bevor man den 51-Jährigen aber überhaupt sieht, weiß man schon, dass da eine Frohnatur am Arbeiten sein muss. Schallendes Gelächter dringt aus einem weißen Partyzelt, der Duft von Spiegeleiern liegt in der Luft.

Klebinger ist, wenn man so will, dafür zuständig, dass die Superstars der Musikszene mit guter Laune die Bühne betreten. Denn nicht nur am Nova Rock sorgte er im Backstage-Bereich für Gaumenfreuden, dieser Tage bekochte er auch am Frequency in St. Pölten Persönlichkeiten wie Billie Eilish, The Offspring und US-Rapper Macklemore. Der KURIER durfte Klebinger am Frequency über die Schultern schauen, sein Arbeitsplatz befindet sich im sogenannten „Artist-Care“-Bereich. Also dort, wo den Künstlern alle Wünsche erfüllt werden sollen.

Frisch zubereitet

„Pro Service werden hier etwa 300 bis 400 Essen zubereitet“, erzählt der Koch. „Viele Musiker sind total überrascht, dass am Frequency fast alles frisch gekocht wird. Aber wir versuchen einfach, auf Convenience-Produkte so gut es geht, zu verzichten.“

Schon mehrere Wochen vor den Events bekommt Klebinger, der für die Firma Starlite Catering arbeitet, eine Wunschliste zugesandt. Fast ohne Ausnahme sei dabei den Künstlern gesundes Essen wichtig, erzählt er. Immer öfter werde nach vegetarischer bzw. veganer Küche gefragt. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich da einiges in der Koch- und Essenskultur verändert“, so Klebinger.

Essen im Restaurant

Was die Organisatoren, Manager und natürlich auch die Musiker selbst freut, ist auch die Infrastruktur, die Hausherr René Voak zur Verfügung stellt. Denn die Stars speisen am Frequency in einem Restaurant, nicht in öden Containern. Ein großzügiger Umbau hat es möglich gemacht, dass das Veranstaltungszentrum in St. Pölten um ein Lokal erweitert wurde. „Das hat aber nur bei Events geöffnet“, betont Voak.

Über Lob freut sich Klebinger ganz besonders, „mit Kritik muss man aber auch Leben können“, erzählt er. Und manche wollen es ganz genau wissen. So hat der deutsche Superstar Herbert Grönemeyer, der seit Jahrzehnten die Stadien füllt, zuletzt höchstpersönlich vorgekostet. Es soll ja auch der Crew schmecken.

Zwischenbilanz

Bevor es am Samstag ins heiße Finale ging, machte eine kühle Nacht  einigen Frequency-Besuchern zu schaffen. Das Rote Kreuz hielt bis Samstagfrüh bei 1.412 Versorgungen, davon allein 365 in der Nacht. Ursachen waren Unterkühlung, Kreislaufprobleme, Insektenstiche und Schnittverletzungen. Laut Exekutive wurde am Freitag ein alkoholisierter 17-Jähriger festgenommen, der zwei Polizisten „vollkommen grundlos“ angesprungen sein soll. „Im Großen und Ganzen ist es relativ ruhig“, sagte Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. Es seien zwar Diebstähle gemeldet worden, aber „weniger als in den vergangenen Jahren“. Außerdem wurden Drogendelikte verzeichnet. Knapp 50.000 Menschen kamen täglich bei der 19. Auflage der Veranstaltung, die zum elften Mal in St. Pölten stattfindet. Mit Auftritten von Offspring und US-Rapper Macklemore ging das Festival  zu Ende.

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