Wissenschafterin und Künstlerin ist Auslandsösterreicherin des Jahres

40. Filmfestival Max Ophüls Preis 2019
Anthropologin und Geschichtenerzählerin Christine Moderbacher wird heute vom Weltbund der Auslandsösterreicher in ihrer früheren Heimatstadt St. Pölten ausgezeichnet.

Die in Ratzersdorf bei St. Pölten aufgewachsene Anthropologin, Filmemacherin und Geschichtenerzählerin Christine Moderbacher wird mit dem diesjährigen Titel "Auslandsösterreicherin des Jahres“ ausgezeichnet.  Die Ehrung findet beim Festakt am heutigen Samstag im Rahmen des Treffens des Auslandsösterreicher-Weltbunds (AÖWB) im NÖ Landhaus in St. Pölten statt .

Wie berichtet tagen an diesem Wochenende rund 270 AÖWB-Mitglieder aus aller Welt in St. Pölten. 

Die in Wien geborene und dann in Niederösterreich aufgewachsene Moderbacher hat in St. Pölten maturiert und ging dann für ein Jahr als Sportschwimmerin in die USA. Weil dort der marokkanische Schwimmtrainer täglich arabischen Musik auflegte, erweckte das ihr Interesse für diese Region.


Das Studium führte sie unter anderem nach Tunesien, wo sie insgesamt in verschiedenen Abschnitten neun Jahre lebte und dort auch verheiratet war.

Die 43-jährige Künstlerin und Wissenschafterin lebt mit ihren zwei Kindern in Halle in Deutschland, wo sie auch an der Universität unterrichtet hat. Als Kosmopolitin hat sie in den USA, England, Belgien, Tunesien und Italien gelebt, studiert und gearbeitet. Sie spricht mehrere Sprachen und so sehr sie die Bewegung zwischen unterschiedlichen Welten prägt, so sehr kehrt sie gerne auch immer wieder nach Österreich zurück, das für sie ein wichtiger Bezugspunkt geblieben ist.


Moderbachers Dokumentarfilme zu Flucht, Migration und Storytelling sind mehrfach ausgezeichnet worden. Aktuell unterrichtet sie auch an der Kunsthochschule in Halle. Nächstes Jahr tritt sie eine Professur für Visual and Multimodal Anthropology an der Arctic University of Norway in Tromsø in  Norwegen an. 


Das Geschichtenerzählen zieht sich wie ein roter Faden durch Christine Moderbachers Leben. Ihre Filme sind poetische und gleichzeitig sozialkritische Essays, in denen persönliche Perspektiven mit großen politischen Fragen verschmelzen.

Menschlichkeit 

"Ich will in meinen Geschichten Menschlichkeit in ihren unterschiedlichsten Facetten beleuchten, will mit meinen Arbeiten berühren, provozieren und überraschen. Manchmal geht das besser im Film und dann eben wieder mal mit einem langen Forschungsprojekt“, sagte sie.

"Mit der Auszeichnung als Auslandsösterreicherin des Jahres 2025 wird Christine Moderbacher für ein Werk geehrt, das Geschichten sucht, wo sich die großen Fragen unserer Zeit im Alltag und in Begegnungen verdichten – und das dabei stets Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellt“, kommentiert der Weltbund die Auszeichnung an die Niederösterreicherin. AÖWB-Präsident Werner Götz nannte Moderbachers Namen als  Auslandsösterreicherin des Jahres am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. 

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