Wirtschaftsbund: Ecker braucht kein Mandat

Wirtschaftsbund: Ecker braucht kein Mandat
Wolfgang Ecker steht seit Ende 2018 an der Spitze des Wirtschaftsbundes NÖ. Und sorgt bereits für Überraschungen.

Wolfgang Ecker hat als neuer Wirtschaftsbundobmann innerparteilich zuletzt bereits aufgezeigt. Sein Bund ist der einzige, der keinen expliziten niederösterreichischen EU-Kandidaten im Vorzugsstimmenwahlkampf unterstützt sondern den vom Bund nominierten EU-Kandidaten der ÖVP, Othmar Karas.

Genauso überrascht seine Ansage, wenn es um politische Ämter im Landtag oder im Nationalrat geht. So strebt er – im Gegensatz zu anderen Bündeobleuten – keinen Sitz in diesen Parlamenten an. Ecker: „Ich bin als Interessensvertreter gewählt worden. Ich will ein unabhängiger Interessenvertreter bleiben.“ Die Angst, dass dann die NÖ Wirtschaft dort nicht prominent vertreten ist, hat er nicht. Dafür würden andere Wirtschaftsbündler aus NÖ sorgen. „Mit einem guten Team können wir das auch so bewältigen.“ Der Wolfsgrabener will trotz seiner neuen Funktionen weiter als Steinmetzmeister im Wirtschaftsleben verankert bleiben. „Es ist wichtig, im Berufsleben zu stehen, um selbst zu spüren, wo es schmerzt.“

Zuhör-Tour durch NÖ

Wo es bei den Wirtschaftstreibenden schmerzt, will Wolfgang Ecker gemeinsam mit seinem Team ab März erkunden. Da ist eine „Zuhör-Tour“ in alle Bezirke geplant. Die Ergebnisse werden seine künftige Arbeit prägen. Ecker zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass von der Basis viele Themen kommen werden.“

Natürlich kennt er bereits etliche der Themen, die ihn erwarten. Etwa die Probleme der Geschäftsinhaber mit dem Online-Handel. Ecker ist gegen eine „Verteufelung des Online-Handels“. Aber: „Wir müssen die Konsumenten sensibilisieren, wo die Wertschöpfung bleibt.“

Ein weiterer Punkt ist der Facharbeitermangel. Der könne nur dann behoben werden, wenn der Image-Aufwertung des Lehrberufes noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Bezüglich der Mangelberufsliste fordert er ein fixes Kontingent für NÖ für Fachkräfte aus dem Ausland. Und bei der Steuerreform erwartet er sich von der Regierung eine Senkung der Körperschaftssteuer auf 20 Prozent und einen Investitionsfreibetrag. „Aber nicht erst 2022.“

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