Windrad: Keine Gefahr durch Infraschall

Umweltmediziner Hutter führt einen großteil der Beschwerden auf Erwartungshaltungen zurück.
Laut Experten sei Infraschall zudem kaum wahrzunehmen. Betreiber hoffen hingegen auf sachlichere Diskussion.

Ein Rückschlag für viele Gegner von Windrädern: Aktuelle Messungen im Windpark Bad Deutsch-Altenburg sollen belegen, dass der oft gefürchtete Infraschall sogar im Nahbereich von Windkraftanlagen kaum wahrzunehmen ist und keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat. Dieses Ergebnis bestätigen auch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter und Heinz Fuchsig, Umweltschutzbeauftragter der Ärztekammer.

Infraschall ist nichts anderes als normaler Schall, allerdings auf einer sehr niedrigen Frequenz. Zudem sei der Infraschall keine "Erfindung" durch Windräder. Denn neben dem künstlichen Schall, wie durch Windräder oder in der Nähe von Autobahnen, existiert auch eine natürliche Form, der etwa durch Erdbeben, Tierlaute und sogar den Wind selbst ausgelöst wird.

"Stand der Wissenschaft ist, dass Infraschall unterhalb der Wahrnehmungsgrenze keine Gesundheitsschäden verursacht", sagt Fuchsig. Bei Windrädern spiele laut Hutter jedoch vor allem die Erwartungshaltung eine große Rolle: "Wenn ich glaube, dass es Auswirkungen gibt, werde ich sie spüren und umgekehrt." Die Regeln für erneuerbare Energien seien streng, für Genehmigungsverfahren gelten die höchsten Standards.

Genügend Abstand

Dass die derzeit in Österreich geltenden Abständen von Windkraftanlagen zum bebauten Gebiet ausreichen, davon ist auch Alfred Breznsky von der Wiener Umweltanwaltschaft überzeugt. Zwar könne nicht ausgeschlossen werden, dass sehr sensible Menschen Infraschall wahrnehmen, aber "wenn ich den Schall nicht höre, dann wirkt auch kein Infraschall."

Die Experten geben zu, dass die Thematik für Laien komplex sei. Gerade deshalb sollten Informationen aus dem Internet kritischer hinterfragt werden, wünscht sich Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft mehr Sachlichkeit in der Diskussion.

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