Platznot im Tierschutzhaus: "Wilde WG" mit Fuchs und Dachs

zwei Babyfüchse beim Tierschutz Austria
Viele kleine Wildtiere landeten im Tierschutzhaus Vösendorf. Wegen Platzmangel mussten Wohngemeinschaften gebildet werden.

Zusammenfassung

  • Wegen Platzmangel im Tierschutzhaus Vösendorf wurden Wohngemeinschaften für Wildtiere wie Füchse und Dachse gebildet.
  • Ein gestiegenes Bewusstsein für Wildtiere führt zu einem Ansturm an Jungtieren, die ins Schutzhaus gebracht werden.
  • Die wachsende Zahl an Wildtieren erhöht die finanziellen Belastungen, weshalb Tierschutz Austria einen Spendenaufruf gestartet hat.

Von Astrid Mörk

Nach einem wahren "Ansturm" an Jungfüchsen kämpfte Tierschutz Austria im Tierschutzhaus Vösendorf mit Platzmangel. Am vergangenen Wochenende wurden zudem erstmals auch zwei geschwächte Dachsbabys hierher gebracht. Kurzerhand wurden die Dachse mit zwei kleinen Füchsen zusammengelegt – mit großem Erfolg. "Nach nur zwei Tagen intensiver Pflege sind die Dachse wieder kräftig und haben sich gut eingelebt“, berichtet Denise Holubar, Leiterin der Wildtierstation im Tierschutzhaus Vösendorf.

Die Tier-WG war keine unüberlegte Aktion. In der Natur sind Wohngemeinschaften nämlich keine Seltenheit. „Fuchs und Dachs teilen sich in freier Wildbahn oft denselben Bau. Diese Koexistenz nutzen wir jetzt auch bei uns" erklärt Holubar.

Jungfuchs beim der Fütterung

Dachs wird mit Flasche gefüttert

Jungfuchs bei der Fütterung

Fuchs wird mit Flasche gefüttert

Jungfüchse

Jungfuchs

Dachsbaby

Jungfuchs

Jungfuchs mit der Leiterin der Wildstation

Fuchs

So viel Wild wie noch nie

Das gestiegene Bewusstsein für Wildtiere ist bei Tierschutz Austria deutlich spürbar. Noch nie wurden so viele Jungtiere wie in diesem Frühjahr ins Tierheim gebracht. „Immer mehr Menschen bringen verwaiste oder verletzte Tiere in professionelle Hände. Selbst ein Jäger hat kürzlich ein Jungtier übergeben“, sagt die Leiterin der Wildtierstation.

Mehr als 200 Igel konnten dank der guten Versorgung und Pflege im Tierschutzhaus Ende April wieder ausgewildert werden. Bis zu 3.000 Wildtiere könnten in den kommenden Wochen noch folgen. Doch die Pflege von Füchsen und Dachsen ist besonders aufwendig. „Sie brauchen mehr Zeit, Raum und individuelle Betreuung“, erklärt Holubar. Mit dem damit verbundenen Aufwand steigen allerdings auch die Kosten.

Tierschutzhaus an der finanziellen Belastungsgrenze

Mit der wachsenden Zahl an Wildtieren benötigt das Tierschutzhaus Vösendorf zunehmend finanzielle Unterstützung. Deshalb hat Tierschutz Austria einen Spendenaufruf gestartet. Alle Spendeninfos unter https://www.tierschutz-austria.at/unterstuetze-uns/spenden/ 

Kommentare