Wien/NÖ: Großer Schlag gegen Doping-Szene

Wien/NÖ: Großer Schlag gegen Doping-Szene
Ermittler des Landeskriminalamtes konnten sieben Personen verhaften. Auch Waffen und Drogen wurden entdeckt.

Monatelang lagen Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich (Umweltkriminalität, Einsatzgruppe Anabolika) auf der Lauer, führten Observationen und Hausdurchsuchungen durch, sprachen mit Kennern der Szene. Jetzt legten die Fahnder nach mehreren erfolgreichen Operationen einen Abschlussbericht vor, der zeigt, dass der illegale Handel mit Anabolika, Hormonen und Stimulanzien (z. B. Amphetamine) in Österreich nach wie vor äußerst schwunghaft betrieben wird.

Fazit: Sieben Personen sitzen in Haft; mehr als 11.400 Ampullen und 89.000 Tabletten konnten sichergestellt werden. Außerdem entdeckten die Kriminalisten Waffen (Pistole, Taser, Schlagringe) und 2,8 Kilogramm Marihuana.

Gleich mehrmals schlugen die Fahnder vergangenen September in verschiedenen Bezirken in Wien zu. In den Wohnungen entdeckten die Polizisten Dopingmittel aller Art. Die Spur führte auch zu einem Lager, in dem sie Zigtausende Ampullen im Straßenverkaufswert von mindestens 150.000 Euro fanden.

Untergrund-Labors

Die Ware, die von den Ermittlern als "total verfälscht" beschrieben wird, ist für die Kunden höchst gefährlich. "Leberschäden oder Erkrankungen der Herzkranzgefäße können die Folge sein", sagt ein Beamter. Hergestellt werden die Produkte in Untergrund-Labors in Russland, China und ehemaligen Ostblockstaaten.

Einer der Täter, Andreas S., konnte sogar auf frischer Tat ertappt werden. Ermittler verfolgten ihn, als er nach Sopron (Ungarn) fuhr und dort von einem dubiosen Doktor und einem weiteren Mittäter Dopingpräparate kaufte. Diese stopfte er in eine Sporttasche. Bei der Einreise nach Österreich klickten die Handschellen.

Sachdienliche Hinweise (auch vertraulich) betreffend Anabolika-Handel werden unter 05913330 DW 3403 oder 3407 erbeten.

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