Wieder Böller-Anschlag auf einen Radarkasten
Ein Knall, ein greller Blitz, dann Stille – so beschreiben Anrainer den Böller-Anschlag in der Nacht auf vergangenen Samstag auf den Radarkasten in der Dürrwienstraße in Pressbaum, Bezirk St. Pölten-Land. Als die Polizei eintraf, waren die Täter bereits verschwunden. Normalerweise wäre die Schadensumme höher, doch was die Täter wohl nicht wussten: es handelte sich bei dem Radargerät um eine Attrappe. „Die haben wir anfertigen lassen, damit wir selbst bestimmen können, wo sie aufgestellt werden“, erklärt ÖVP-Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner.
Denn an vier Positionen werden tatsächlich Radarmessungen von der Polizei durchgeführt. Die Attrappen sollen zusätzliche Sicherheit bieten, meint der Stadtchef: „Die Autofahrer werden tatsächlich langsamer. Auch wenn sie nicht geblitzt werden können.“
Wiederholung
In der Gemeinde war es nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits im Jänner wurden zwei Attrappen an einer anderen Stelle ebenfalls mit Böller gesprengt. „Der Bauhof hat die zerstörten Objekte wieder repariert und am 2. April wieder auf ihre Plätze gestellt“, erklärt der Bürgermeister, der nur vier Tage später wieder zerstörte Geräte zu beklagen hat.
Warum es in Pressbaum jemand auf die Radarboxen abgesehen hat, kann sich der Stadtchef auch nicht erklären: „Offenbar gibt es jemanden, der etwas gegen die Tempomessung hat. Vielleicht dachten die Täter, dass sie geblitzt wurden.“
In der Bevölkerung ist die Zustimmung für die echten und auch die „falschen“ Radarmessungen groß, meint Schmidl-Haberleitner. Die Verkehrssicherheit sei laut Bürgermeister ebenfalls gestiegen. „Darum kann ich mir auch nicht erklären, warum jemand immer wieder diese Attrappen sprengt.“ Ob es ein Serientäter oder vielleicht jugendlicher Leichtsinn ist, wagt der Stadtchef nicht zu beurteilen.
Obwohl die Objekte nun bereits insgesamt drei Mal zum Opfer von Vandalismus wurden, werden sie wieder Instand gesetzt. „Der Bauhof wird die Attrappen wieder reparieren und dann werden wir sie wieder aufstellen“, hofft der Bürgermeister dieses Mal auf eine längere Lebensdauer.
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