Besonders stark betroffen ist die Region Wienerwald. Dort entfallen während der Sperre sämtliche Verbindungen des REX 50, und der REX 51 wird außerhalb der Hauptverkehrszeiten reduziert. Auch die S-Bahn-Linie S50 wird zur Gänze eingestellt.
"Belastungen möglichst gering halten"
Für den Verkehrssprecher der Volkspartei NÖ, Florian Krumböck, ist diese Entwicklung alarmierend. Er fordert von den ÖBB rasche und effektive Maßnahmen: „Allein diese Liste zeigt, wie wichtig es ist, dass die Bauarbeiten an der Westbahnstrecke zügig abgeschlossen werden. Pendler müssen darauf vertrauen können, dass alles getan wird, um die Belastungen möglichst gering zu halten.“
Wie berichtet, hatte zuletzt auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) über diese Thematik gesprochen.
Eine besondere Sorge Krumböcks gilt dem Ersatzverkehr im Wienerwald. „Was wir im Herbst erlebt haben, darf sich nicht wiederholen“, warnt er mit Blick auf überfüllte Busse und gestrandete Schüler. „Wenn jetzt wieder Züge gestrichen werden, müssen die Busverbindungen von Anfang an funktionieren. Eltern, Schulen und vor allem die Jugendlichen müssen sich auf die Ersatzangebote verlassen können.“
Weiteres Ungemach
Aber auch über die Osterferien droht Reisenden weiteres Ungemach.
Nur eine Woche vor Ferienbeginn kündigten die ÖBB umfangreiche Bauarbeiten an der Nordwestbahn und Nordbahn an. Zwischen Stockerau und Wien Floridsdorf soll nur eingleisig gefahren werden, auf anderen Strecken wird der Schienenersatzverkehr teilweise nur eingeschränkt angeboten – Fahrräder können vielerorts nicht mitgenommen werden.
Laut den Bundesbahnen wird die Anzahl der Sitzplätze und Zugverbindungen auf der Süd- und Weststrecke rund um Ostern aber erhöht, zusätzliche 18.000 Sitzplätze soll es geben. Von 11. bis 21. April werden zudem 50 Züge mehr eingesetzt, die unterwegs sind.
SPÖ fordert einen Industriegipfel
SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich, aktuell in der Landesregierung zuständig für die Bereiche Baurecht und einen Teil der kommunalen Verwaltung, macht sich Sorgen um den Industriestandort Niederösterreich.
„Nachdem die Industrieproduktion in Niederösterreich seit Anfang 2023 bereits um mehr als 10 Prozent zurückgegangen ist, wäre eine funktionierende Industriestrategie des Landes notwendig. Seit Jahren fehlt es an Maßnahmen der Landeskoalition, um die Konjunktur zu beleben, die Ansiedelung neuer Industrie zu fördern und die Abwanderung zu bremsen“, sagt Hergovich, der nun einen Industriegipfel fordert.
Auf KURIER-Nachfrage kann man in der Wirtschaftskammer diesen zehnprozentigen Rückgang, den der SPÖ-Politiker ins Spiel bringt, allerdings nicht bestätigen.
„Woher diese Zahl kommt, wissen wir nicht. Sie ist jedenfalls nicht korrekt“, heißt es. Kritik an Hergovich kommt von der Volkspartei. „Die erfolgreiche Anbahnung zwischen dem Zuckerhersteller Agrana und dem Schienenfahrzeughersteller Stadler Austria für das Areal in Leopoldsdorf zeigt ganz klar: Die Hergovich-SPÖ bildet Sesselkreise, Landeshauptfrau Mikl-Leitner setzt Impulse. Wir arbeiten kontinuierlich und intensiv mit der Industrie und den Sozialpartnern zusammen“, betont Parteimanager Matthias Zauner.
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