Waldviertler Cityjets sollen in Wien aushelfen
Vor genau 150 Jahren ist das erste Teilstück der Franz-Josefs-Bahn im Waldviertel eröffnet worden. Feierlaune kommt bei den Pendlern auf der Strecke zwischen Gmünd und Wien nicht auf. Insider fürchten, dass der bevorstehende Fahrplanwechsel ab 15. Dezember Verschlechterungen bringen wird. Das Ärgernis: moderne Cityjets sollen abgezogen und auf anderen Strecken rund um Wien zum Einsatz kommen. Das ist laut ÖBB nur die halbe Wahrheit. Nur „vorübergehend“ sollen statt den Cityjets die Doppelstock-Garnituren zwischen der Bundeshauptstadt Wien und Gmünd fahren.
Die Initiative „Pro Franz-Josefs-Bahn“ schlägt Alarm. Anstelle der bis zu 160 km/h schnellen Züge würden ab Winter nur mehr alte, umlackierte Garnituren mit maximal 140 km/h fahren. „Die angekündigte Fahrzeitersparnis löst sich schon wieder in Luft auf“, kritisiert Sprecher Gerald Hohenbichler. Er freut sich aber darüber, dass in der Ostregion demnächst mehr Züge und bessere Verbindungen vorgesehen sind. Darin liegt laut ÖBB die Herausforderung. „Um 3,6 Millionen Angebotskilometer mehr anbieten zu können, müssen wir vorübergehend improvisieren, weil wir noch nicht das entsprechende Wagenmaterial haben“, erklärt Regionalmanager Michael Elsner. Damit ab Dezember der dichtere Fahrplan auf der S7 zum Flughafen Wien-Schwechat und der S3 zwischen Wiener Neustadt und Hollabrunn ohne Verspätungen funktioniert, seien die schnelleren Cityjets notwendig. Am Wochenende würden sie weiterhin auf der Strecke der Franz-Josefs-Bahn unterwegs sein.
Komfort
Trotzdem müssten die Pendler im Waldviertel auf keinen Komfort verzichten, sagt Elsner: „Die Doppelstock-Garnituren haben sogar mehr Beinfreiheit. Sie werden aufgerüstet und sollen nur dann das Cityjet-Design bekommen, wenn sie barrierefrei und mit Komfortsitzen sowie WLAN aufgerüstet sind.“ Sollten die Fahrgäste damit nicht zufrieden sein, würden ab Sommer wieder die Cityjets auf der Strecke verkehren. Ab Dezember dürfen sich die Waldviertler auf Spätzüge bis 22.28 Uhr (bisher 20.28 Uhr) freuen.
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