Bürger kritisieren Zonenplan für Windkraftparks

Noch ist die Widmung für weitere Windkraftanlagen in Niederösterreich gestoppt.
Neuzonierung der Flächen soll minimale Änderungen bringen, befürchten Anrainer.

Sechs Monate nach dem Widmungsstopp für Windkraftanlagen kommt wieder Hektik in das heikle Thema. Die Mitglieder der Waldviertler Bürgerinitiativen sind beunruhigt, weil sie erste Infos hätten, aus denen hervorgeht, dass sich am neu entwickelten Zonenplan für künftige Windparks in NÖ so gut wie nichts ändert. Die Landesvertreter kontern: Das Zitieren aus einem unfertigen Entwurf sei kontraproduktiv und verunsichere die Bürger.

Seit die Zonierung läuft, um jene Flächen zu benennen, in denen auch künftig noch Windkraftanlagen erlaubt sind, stecken die Anrainer etwa in Japons, Bezirk Horn, oder in Groß Siegharts, Bezirk Waidhofen an der Thaya, große Hoffnungen in die Überprüfung der vorgesehenen Flächen. Sie fordern einen Mindestabstand, um ihre Lebensqualität zu schützen.

Ärger

„Im Grunde ist alles so geblieben wie gehabt“, kritisiert Jimmy Moser, Sprecher der Bürgerinitiativen im Waldviertel, der erste Details gesehen haben will. Aus dem Zonenplan seien Gebiete gestrichen worden, die ohnehin nie für den Bau von Windrädern in Frage gekommen wären. Auch der Sasswald bei Japons soll nicht mehr vorgesehen sein, erklärt Moser, was aber von keinem anderen bisher bestätigt wird. „Ich würde das gerne glauben“, sagt Anrainerin Denise Uthoff. Geblieben seien 22 Eignungsflächen, in denen die „Windkraftlobby von vornherein Windparks geplant hat“, ärgert sich Moser. Weder der geforderte Mindestabstand von 2000 Meter noch der Bau außerhalb des Waldes seien berücksichtigt worden, sagt er.

Reaktion

Franz Angerer, Koordinator des Landes, stellt klar: „Wenn Vertreter der Bürgerinitiativen Infos aus Arbeitspapieren zitieren, bevor der Experten-Entwurf fertig ist, trägt das nur zu Misstrauen und Verunsicherung der Bürger bei.“ Genau das Gegenteil sei das Ziel des Raumordnungsplans. „Dieser wird Klarheit und Sicherheit für Mensch, Tier und Umwelt bringen. Klar ist aber schon jetzt, dass gerade im Waldviertel viele Flächen – aus verschiedensten Gründen – nicht möglich sein werden“, sagt Angerer.

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