Waidhofen/Thaya: Zoff im Stadtamt
Mobbing-Vorwürfe und Rauswurf der Personalvertreterin schaden Ansehen der Stadtgemeinde.
Die Spitzen der Stadtgemeinde Waidhofen an der Thaya sind offenbar um Imagepolitur bemüht. In einer eilig einberufenen Pressekonferenz versuchten Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl und Stadtamtsdirektor Rudolf Polt gemeinsam mit Rechtsanwalt Christian Marchhart die im Raum stehenden Mobbingvorwürfe zu entkräften.
Kurz zuvor kam es in der Gemeinderatssitzung zu unangenehmen Fragen und einem weiteren Polizeieinsatz.
Gewerkschafter Thomas Bauer versuchte, mit dem Bürgermeister ins Gespräch zu kommen. Allerdings vergebens. „Strohmayer-Dangl versteckt sich nur noch hinter der Polizei und seinem Rechtsanwalt“, sagte Bauer, der von den Polizisten aufgefordert wurde, den Saal zu verlassen. „Bauers Aktionistum ist nicht mehr tragbar. Er hatte wieder lautstark versucht, die Sitzung zu stören und verteilte Flugblätter“, erklärte der Gemeindechef, der betonte, zu Vergleichsgesprächen bereit zu sein.
Wie berichtet, sorgt ein erneuter Mobbing-Vorwurf für Aufruhr. Die junge Bedienstete Lisa-Maria Neubauer soll zwangsversetzt worden sein. Sie werde gemobbt, kritisieren die gekündigte Personalvertreterin Monika Steiner und Bauer. Ihr Prozess gegen die Stadtgemeinde soll im Frühjahr fortgesetzt werden. Stadtchef Kurt Strohmayer-Dangl und Stadtamtsdirektor Rudolf Polt sehen die Versetzung – gegen Neubauers Willen – als normale, innerbetriebliche Entscheidung. Die Mobbing-Vorwürfe seien völlig haltlos. „Es wurde keinesfalls über die Köpfe hinweg entschieden, da der Lösungsvorschlag mit allen betroffenen Bediensteten besprochen wurde“, sagte Polt.
Machhart äußerte sich kritisch zu Steiners Klage. Er sprach über das Kündigungsverfahren, wollte aber keine Verfehlungen nennen. „Trotz mehrmaliger Verwarnungen hat sie ihre Arbeit nicht erledigt“, sagte der Jurist.
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