Wahl soll Ort wieder in die Normalität zurückführen

Wahl
Der Urnengang soll einen Neuanfang markieren – für einen ganzen Ort.

Steinacher gegen Steinacher – so lautet das Duell um den Bürgermeister-Sessel in Ramsau, Bezirk Lilienfeld. Gewählt wird am kommenden Sonntag, die Herausforderer heißen Gertraud Steinacher (ÖVP) und Stefan Steinacher (Bürgerliste). Sie sind weder verwandt noch verschwägert.Der 11. September könnte aber auch ein Datum markieren, an dem ein Ort wieder zur Normalität zurückfindet.

Denn das Polit-Gefecht zwischen der Bürgerliste und der Volkspartei hinterließ in dem 900-Seelen-Gemeinde tiefe Gräben. Innerhalb von nur sechs Monaten hatte die Liste 17 Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft und 2 Aufsichtsbeschwerden eingebracht. Im Visier der Angriffe: Noch-Bürgermeister Raimund Reichel, dem unter anderem Amtsmissbrauch vorgeworfen wurde. Die Anzeigen wurden mittlerweile eingestellt.

Aber auch bei der ÖVP griff man zu harschen Mitteln. Ein Mandatar bezeichnete die Mitglieder der Bürgerliste wörtlich als "Gesindel". Jetzt soll alles besser werden. "Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen", betont Gertraud Steinacher. Sie will Reichel beerben, der beinahe mit der gesamten Mannschaft das Handtuch geworfen hatte. Das Wahlziel der schwarzen Spitzenkandidatin ist das Erreichen der Zweidrittelmehrheit. Dafür müsste die ÖVP zehn der zu vergebenden 15 Sitze im Gemeinderat holen.

Die Bürgerliste verfolgt einen ähnlichen Plan. Auch Stefan Steinacher hofft auf eine Mehrheit, um künftig die Geschicke der Gemeinde führen zu können. Er kann sich aber auch eine Koalition mit der ÖVP vorstellen. "Es gibt viele Gemeinsamkeiten." Dass Reichel der ÖVP weiter erhalten und als Parteiobmann fungieren soll, gefällt Stefan Steinacher aber nicht. "Er wird weiter im Hintergrund die Fäden ziehen. Aber uns ist wichtig, dass endlich Friede einkehrt."

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