Politik im Bierzelt: Eigenlob und heftige Kritik an Migration

Die FPÖ-NÖ beging mit rund 1.000 Gästen den "Blauen Montag".
Alle zwei Jahre wieder: Mit dem Bieranstich am vergangenem Donnerstag hat das Wachauer Volksfest offiziell begonnen. Von 21. bis 31. August werden im Kremser Stadtpark Fahrgeschäfte, Kulinarik und Live-Musik geboten. Neben Neuerungen in den Bereichen Gastronomie und Attraktionen wurde gewissermaßen das politische Angebot erweitert.
Erstmals fand am 24. August der "Rote Sonntag" statt. Rund 250 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung des Kremser Bürgermeisters Peter Molnar (SPÖ) teil, darunter Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ). Der Bundesparteivorsitzende kam in seiner Rede auf die Themen soziale Gerechtigkeit, die Rolle der Sozialdemokratie in herausfordernden Zeiten sowie die Kompetenzen der roten Regierungsmannschaft zu sprechen.

Die SPÖ Krems verzeichnet den ersten "Roten Sonntag" als Erfolg.
Molnar fand lobende Worte für die rote Stadtregierung. "In Krems bleibt niemand zurück", so der Stadtchef. "Denn nach Schuldenabbau und Budgetüberschüssen investieren wir gezielt in Infrastruktur-, Bildungs- sowie Kunst- und Kulturangebote, achten dabei aber immer auf sozialen Ausgleich und unbürokratischen und niederschwelligen Hilfen in Zeiten der Not", sagte Molnar. Er beschreibt die Veranstaltungs-Premiere nachträglich als ein "Frühshoppen voller Begegnung, Austausch und politischer Impulse".
FPÖ kritisiert Asyl-Politik
Deutlich hitziger die Stimmung tags darauf in "Ludwigs Bierzelt". Ab 19 Uhr lud die Landes-FPÖ zum siebten "Blauen Montag" im Rahmen des Wachauer Volksfestes. Zur hören gab es für die rund 1.000 Gäste vorwiegend heftige Kritik an der Bundesregierung sowie Lob für die eigene Arbeit. FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz wies als erste Rednerin auf die Wahl-Erfolge der Partei hin – inklusive Seitenhieb gegen die SPÖ und ihre Veranstaltung am Vortag.
Der freiheitliche Abgeordneter zum Europaparlament Harald Vilimsky kündigte eine bevorstehende "echte Kehrtwende" an, sprach über Drag Queens und Fehlentscheidungen im Bereich der Asylpolitik. Vilimsky kritisierte EU sowie Regierung unter anderem für ihren Ukraine-Politik. Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland macht er maßgeblich für die Teuerung im Land verantwortlich.

Die FPÖ-Politiker rechnete in ihren Reden vorwiegend mit der Bundesregierung ab.
Abschließend ergriff der Landesparteiobmann Udo Landbauer (FPÖ) das Wort und kritisierte eingangs die Regierungsarbeit von ÖVP, SPÖ und NEOS. Landbauer forderte innerhalb seiner Redezeit unter anderem fundamentale Neuordnungen in der Asylpolitik. "Es gibt kein Menschenrecht auf Asyl in Österreich, aber ein Recht darauf, dass unsere Frauen und Kinder hier in Sicherheit leben", so der Landeshauptfrau-Stellvertreter. Es brauche eine Festung Österreich, die Grenzen, Frauen und Kinder schütze. Ziel sei nach wie vor, dass "der Volkskanzler Herbert Kickl heißt".
Programm-Vorschau
Mit Abschluss des "Blauen Montags" sind die politischen Programmpunkte des Wachauer Volksfest zu Ende gegangen. Morgen wird unter anderem der Sparefroh-Kindertag, ein Auftritt der Kinder- und Jugendvolkstanzgruppe Spitz und Body-Painting geboten. Musikalisch sind Auftritte der "Mountain Crew", von "Die Wilden Kaiser" und "DJ Nils Holgerson" geplant.
Der Festival-Abschluss findet am kommenden Sonntag statt. Neben "Die Mostlandstürmer" wird der Ausklang vom "High Music Duo" begleitet. Abends kann die Saphira Feuershow beim Springbrunnen beobachtet werden.
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