Vor Gespräch mit Direktor: Bub stürzte aus 2. Stock

Vor Gespräch mit Direktor: Bub stürzte aus 2. Stock
Ein Schüler springt sieben Meter in die Tiefe. Der Vorfall wirft Fragen auf.

Fassungslosigkeit herrscht bei den Lehrern und Schülern der Neuen Mittelschule in Lilienfeld in Niederösterreich. Ein 15-Jähriger war am Montag aus dem zweiten Stock in die Tiefe gestürzt. Er überlebte, der Vorfall wirft aber einige Fragen auf.

Kurz vor 9 Uhr Früh ging bei der Rettungszentrale der Notruf ein. Ein Jugendlicher lag schwer verletzt auf dem Steinboden, er dürfte sieben Meter in die Tiefe gestürzt sein. Der junge Mann wurde von den herbeigeeilten Notärzten erstversorgt und in weiterer Folge mit dem Hubschrauber ins Landesklinikum St. Pölten geflogen. "Der Patient war schwer verletzt, aber ansprechbar. Er war stabil und es bestand zum Glück keine Lebensgefahr", sagte Walter Langebner vom Team "Christophorus 15".

Schulprobleme

Zu dem Hergang der Tragödie hielt man sich seitens der Schule bedeckt. Im Landesschulrat sprach man am Montag noch von einem Unfall und wollte die Ermittlungen der Polizei abwarten. "Die Gerüchteküche brodelt derzeit. Wir brauchen Klarheit; das kann noch dauern", betonte Schulinspektor Rudolf Köstler.

Tatsächlich werden sich die Verantwortlichen mit der Tragödie noch länger auseinandersetzen müssen. Denn KURIER-Informationen zufolge hätte der 15-Jährige wegen schulischer Probleme beim Direktor vorsprechen müssen. Als er mit zwei weiteren Schülern und einer Aufsichtsperson auf dem Weg ins Lehrerzimmer war, rannte er im Stiegenhaus bis in den zweiten Stock und stürzte sich in die Tiefe. Dass er den Fall auf den Steinboden aus dieser Höhe überlebte, grenzt laut Ärzten an ein Wunder.

In den kommenden Tagen sollen die Lehrer und Schüler von einem Psychologen betreut werden. Zudem ist ein Brief an die Eltern in Vorbereitung. "Die Betroffenheit bei allen ist sehr groß", betont Köstler.

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