Volksbefragung: Amateure gegen PR-Profis

Professionell: Screenshot "Ja zu Klosterneuburg"
Pro- und Contra-Initiativen kämpfen mit asymmetrischen Mitteln.

David gegen Goliath – auf diesen Nenner lässt sich der ungleiche Kampf um Stimmen bei der Klosterneuburger Doppel-Volksbefragung bringen. Auf der einen Seite steht die von den Grünen unterstützte Bürgerinitiative „Wertvolles bewahren für Morgen“, die mit mehr als 4000 Unterschriften eine Volksbefragung zu verschiedenen umstrittenen Raumordnungsprojekten erzwungen hat. Auf der anderen Seite die Klosterneuburger ÖVP, die mit Hilfe des ihr nahestehenden Vereins „Ja zu Klosterneuburg“ eben jene Projekte durch das Votum der Bürger legitimieren lassen möchte.

Die Bürgerinitiative setzt in erster Linie auf das persönliche Engagement einer Hand voll Aktivisten. Dementsprechend „selbstgestrickt“ sehen die Werbemittel der Umwidmungsgegner – eine Homepage und bislang zwei Postwurfsendungen – auch aus.

Natürlich kostet eine politische Kampagne Geld, auch wenn man die Kosten durch Eigenleistungen gering halten kann. Sprecherin Christiane Rille Pfeiffer taxiert die bisher angelaufenen Ausgaben auf rund 6500 Euro: „Etwa zwei Drittel davon kommen von den Grünen, dazu kommen Spenden im geringen Umfang von einigen Hundert Euro. Den Rest haben wir Aktivisten aus eigener Tasche bezahlt.“ Auch der Webspace für die Homepage der Initiative wird von den Grünen zur Verfügung gestellt.

Ganz auf die Hilfe von Profis setzt die ÖVP-nahe Initiative „Ja zu Klosterneuburg“: Logo, Homepage, Postwurfsendung und Plakate wurden von Grafikern gestaltet; der Facebook-Auftritt wird laufend betreut.

25.000 Euro

Vereinsobmann Georg Mayrhofer schätzt die bisherigen Kosten auf 20.000 bis 25.000 Euro. Die Finanzierung läuft ganz ähnlich wie bei der Konkurrenz: Den Großteil der Kosten übernimmt die ÖVP Klosterneuburg. „Wir haben noch nicht abgerechnet, aber ich schätze, dass die ÖVP 15.000 bis 20.000 Euro übernehmen wird“, sagt Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, der dem Verein gemeinsam mit Mayrhofer vorsteht.

Der Rest werde durch Sachspenden, wie etwa der Übernahme von Druckkosten gedeckt. Schmuckenschlager legt Wert auf die Feststellung, dass keine Nutznießer der geplanten Umwidmungen unter den Spendern sind: „Das haben wir unseren Partnern versprochen.“

http://www.jazuklosterneuburg.at

http://www.buergerunion.at/Wertvolles-bewahren-fuer-Morgen.htm

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