Viel Wind um den Feinstaub

Pfaffenberg: Der Tagbau zwischen Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg sorgt weiter für Diskussionen
Bürgerinitiative fordert Lösung im andauernden „Steinbruch-Streit“.

Bildlich gesprochen „dicke Luft“ herrscht in Hainburg an der Donau und in der Nachbargemeinde Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck/Leitha). Nach Hochwasser und Hitzerekord steht der Feinstaub nun wieder im klimatischen Mittelpunkt 2013. Die Bürgerinitiative Pfaffenberg, die sich seit Jahren gegen einen weiteren Ausbau des Steinbruches in Bad Deutsch-Altenburg ausspricht, argumentiert nun mit neuen Gutachten der NÖ Landesregierung.

Denn in einem Schreiben des Niederösterreichischen „Umwelt-Beobachtungs- und Informationssystem“ heißt es am Ende des Messberichtes: „Durch die umfangreichen Messungen ist ein sehr detailliertes Bild über die Belastungssituation in diesem Raum möglich.“ Die Erkenntnis: Am Messpunkt Bad Deutsch-Altenburg lagen die Belastungen stets deutlich höher als an der Messstelle Hainburg. Eine Erklärung für diese unterschiedlichen Feinstaubbelastungen liegt „in der speziellen Lage des Pfaffenbergs, und in der Lage des Bergbaubetriebes“, heißt es. „Der Pfaffenberg stellt eine gewisse Barriere dar. Am Pfaffenberg wird in Richtung Bad Deutsch-Altenburg Schotterabbau betrieben. Dadurch tragen Emissionen, die dabei entstehen, natürlich in erster Line in Bad Deutsch-Altenburg zu den beobachteten Immissionen bei.“ Die Conclusio der Experten: „(...)Eine Erweiterung des Bergbaugebietes in Richtung Pfaffenberg, würde die Feinstaubbelastung an diesem Ort erhöhen.“

Angespanntes Klima

Bis dato gibt es aber keine Lösung für den Erhalt der Schutzzone. Auch Information durch die Politik sei eingeschlafen, kritisiert die Initiative. Seit Jahren herrscht ein angespanntes Klima, 731 Bürger sprachen sich bei einer Volksbefragung 2011 für Maßnahmen gegen Steinbruch-Betreiber CEMEX aus.

Nun sollen demnächst wieder Gespräche zwischen Gemeindevertretern, Land Niederösterreich und dem Steinbruch-Betreiber Cemex Austria stattfinden. Die Initiative erwartet sich von der Stadtgemeinde, dass sie eine für die Hainburger Bevölkerung zufriedenstellende Lösung findet. Laut Cemex-Prokurist Bernd Wanivenhaus soll ein Kompromiss verhandelt werden.„Es geht um unsere Gesundheit“, hält Gerald Putz von der Bürgerinitiative Pfaffenberg fest. „Vor allem, wenn der Pfaffenberg in den nächsten Jahren weiter an Höhe verlieren sollte“, so Putz. „Wir setzen große Hoffnungen in die Stadtgemeinde Hainburg, dass sie eine zufriedenstellende Lösung für die betroffenen Gemeinden finden“, sagt Putz.

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