Verkehr: Umfahrung bringt Ruhe im Ort
Auf diesen Moment haben die lärmgeplagten Bewohner in Maissau, Bezirk Hollabrunn, seit Jahren sehnsüchtig gewartet.
Mit einem kleinen Scherenschnitt in das gelb-blaue Stoffband hat Landeshauptmann Erwin Pröll Donnerstagnachmittag eine große Wirkung erzielt. Er eröffnete vor Hunderten Bürgern die 81 Millionen Euro teure B 4-Umfahrungsstraße, die nun bis zu 70 Prozent des Verkehrs aus Maissau verbannt.
In den vergangenen Monaten spitzte sich das Problem zu. Zirka 13.000 Fahrzeuge donnerten jeden Tag mitten durch die Stadt und sorgten dafür, dass nur noch wenige Bewohner nachts einen ruhigen Schlaf hatten. Umgerechnet heißt das, dass zirka alle acht Sekunden ein Auto durch Maissau fuhr. Schlagartig ist damit Schluss. "Mit der neuen Umfahrungsstraße werden einerseits die Bürger entlastet, andererseits bekommt das Waldviertel eine bessere Anbindung an den Wiener Raum", sagte Landeshauptmann Erwin Pröll in seiner Festrede. Er betonte auch, dass die Straßenbaumaßnahmen wichtig seien, um die Verkehrssicherheit zu heben. "Unser oberstes Ziel lautet, Leib und Leben trotz der steigenden Mobilität zu schützen", erklärte Pröll.
Kurze Bauzeit
Innerhalb von 24 Monaten wurde die beinahe sechs Kilometer lange Umfahrungsstraße mit insgesamt vier Anschlussstellen und neun Brücken in die Landschaft gebaut. Das Streckenstück verfügt über drei Fahrspuren, damit die Autofahrer wechselweise sicher überholen können. Gleichzeitig wurde das Bauprojekt als PPP-Modell (Private-Public-Partnership) realisiert, was für den Landesstraßendienst eine Premiere ist. Das bedeutet, eine Privatfirma übernimmt 25 Jahre lang für das Land NÖ die bauliche Erhaltung des Streckenstücks.
Während sich die Bürger über eine Ortsentlastung freuen, bangen Betriebe um die Kunden. Damit Maissau attraktiv bleibt, sind touristische Akzente geplant. Allen voran soll ein violettes Farbprojekt umgesetzt werden. Dabei wird vieles in der City mit Lavendel bepflanzt. Zudem wird es eine violette Straßenbeleuchtung geben.
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