Verein erfüllt Herzenswünsche von Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung haben oft einen durchorganisierten Alltag: Sie besuchen Einrichtungen, haben Therapietermine und Freizeitkurse. Aber eigene Entscheidungen treffen und ihre Träume leben, das können viele nicht. Genau das will der Verein „Frei-raus“ ändern: Gründerin Natascha Revesz-Sasin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ausflüge für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu ermöglichen. Seit 2004 erfüllen sie und ihr Team von Ehrenamtlichen die Herzenswünsche ihrer Anvertrauten – dabei war es nie Revesz-Sasins Plan, im Behindertenbereich zu arbeiten.
Freizeit aktiv gestalten
„Es war ein Mädchen mit Autismus, das alles verändert hat“, erzählt Revesz-Sasin, die in Angern an der March (Bezirk Gänserndorf) wohnt. Damals war sie Frisörin, hatte einen eigenen Salon. Es gelang ihr, Vertrauen zu dem Mädchen aufzubauen, das Kennenlernen bewegte Revesz-Sasin zutiefst. Sie beschloss, ihr Leben umzukrempeln und machte die Ausbildung zur Behindertenfachbetreuerin.
In den vielen Gesprächen mit ihren Anvertrauten kam ein Thema immer wieder auf: Jeder wollte einmal raus, frei sein, seine Freizeit aktiv gestalten. „Ich begann, eine Liste mit allen Wünschen aufzustellen“, sagt Revesz-Sasin. Und sie beschloss, die Träume ihrer neu gewonnenen Freunde zu verwirklichen – mit dem Verein „Frei-raus“. Seither haben die Angernerin, ihr Team und die Teilnehmer vieles gemeinsam erlebt. Und die Wunschliste? Die wird bis heute geführt.
Urlaub als großes Ziel
Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, waren sich die Teilnehmer einig: Sie wollen helfen. Eifrig und mit viel Erfolg wurden Sachspenden gesammelt und über eine Organisation in die Ukraine gebracht. Eine Aktion, die die Gruppe noch enger zusammengeschweißt hat.
Doch auch, wenn schon vieles erreicht wurde: Ein weiteres großes Ziel haben Revesz-Sasin und ihre Anvertrauten noch. Sie wollen nicht mehr nur Tagesausflüge erleben, sondern gemeinsam einen Urlaub genießen können, idealerweise in einem eigenen, barrierefreien Gästehaus. „Was wir dafür brauchen, sind Spenden“, hofft Revesz-Sasin auf Unterstützung. Wer den Verein kennenlernen und spenden möchte, erfährt mehr unter frei-raus.at.
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