„Wir sind seit einiger Zeit befreundet und haben eigentlich an anderen Projekten gearbeitet. Allerdings kam dann Corona und es wurde schwierig, etwas umzusetzen“, schildert Frederik Füssel. Der Regisseur, Kameramann und Produzent ist seit 25 Jahren in der Filmbranche, Eigentümer der „Seven Ocean Pictures“ in Traiskirchen sowie Gründer der „Filmstadt Baden“.
Dan DeLuca und Ken Arnold stellten Füssel ein neues Drehbuch zu dem Film „A Town Called Purgatory“ vor.
In den frühen Morgenstunden werden der Yankee-Gesetzeshüter Beau Riffen und sein Fährtenleser, der ehemalige Konföderationen-Soldat Cody Parnum, von etwas angegriffen, das so beängstigend ist, dass es sie bis ins Mark erschüttert. Ohne ihre Pferde wandern sie meilenweit über trostloses Gelände, bis sie schließlich auf die kleine Stadt Purgatory stoßen. Der Inhalt des Films basiert auf einer indianischen Sage und ist nichts für schwache Nerven.
„Der gesamte Film spielt nur an einem einzigen Drehort und daher dachten wir uns, dass so etwas selbst in der Pandemie mit den ganzen Einschränkungen möglich wäre“, sagt Füssel. Sie gingen auf die Suche nach möglichen Drehorten in den USA, in Ungarn und anderen Ländern. Auch künstliche Westernstädte bei Filmstudios wurden ins Auge gefasst.
Fündig wurde die Crew aber schließlich ein paar Kilometer von Wiener Neustadt entfernt. Der ehemalige, 130.000 Quadratmeter große Western-Erlebnispark „No Name City“ ist seit fast 15 Jahren geschlossen und steht leer. Eine bessere Kulisse für einen derartigen Grusel-Schocker gab es nicht. „Für unsere Zwecke war es perfekt. Wir mussten einiges umbauen und für das Jahr 1860, in dem der Film spielt, adaptieren“, erklären Füssel und Produktionsleiter David Mirga.
Wegen des harten Lockdowns und den wochenlang strengen Ausreisebeschränkungen im Bezirk Wiener Neustadt lebte der etwa 50-köpfige Filmtross fünf Wochen lang in einer Blase. Zimmer auf dem Gelände der Westernstadt wurden so hergerichtet, dass sie als Hotel für die Crew und die Schauspieler dienten. Außerdem wurden Blockhütten für die Unterbringung hergerichtet. Das Produktionsteam musste für den reibungsfreien Ablauf ein Covid-19-Sicherheitskonzept erstellen. Um das Virus nicht einzuschleppen, war für das Betreten der Westernstadt ein negativer Coronatest notwendig. Eine unmittelbar daneben liegende Teststraße kam dem Team dabei zugute.
Auch das Personal, das sich um das Catering der Mannschaft kümmerte, musste jeden Tag zum Test. „So sind wir gut über die Runden gekommen“, erklärt Mirga. Alle sind gesund geblieben. Die Dreharbeiten endeten am vergangenen Wochenende, in den nächsten Tagen beginnt der Abbau. Ende des Jahres soll der Streifen fertig sein und ausgestrahlt werden.
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