Unwetterkatastrophe in NÖ als Vorlage für große Blackout-Übung
Umfangreiches Krisen-Szenario wurde durchgespielt.
Gemeinsam mit den Landessicherheitszentralen in allen anderen Bundesländern ging am Montag im niederösterreichischen Zentrum in Tulln die Blackout-Übung Silence 25 über die Bühne. Das bundesweite aufwendige Planspiel rund um einen massiven großflächigen Stromausfall wurde vom Innenministerium organisiert.
Für Niederösterreich fand der einberufene Krisenstab im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum NÖ in Tulln gemeinsam mit Einsatzorganisationen, Infrastrukturbetreibern, Fachabteilungen des Landes und landesnahen Einrichtungen eine ideale Stätte. Zentral war die Frage, wie Kommunikation, Versorgung und Betreuung in den ersten Stunden eines Blackouts funktionieren müssen.
Im Landesfeuerwehr- und Sicherheitszentrum beteiligten sich Dutzende Experten an der Blackout-Übung.
Stefan Kreuzer, ab kommender Woche neuer Chef der Abteilung Feuerwehr und Zivilschutz beim Amt der NÖ Landesregierung, fungierte als Stabsleiter. Er beschrieb die Übungsannahme. Man spiele verschiedene Ebenen durch, schilderte er. "Wir haben eine Sommerwetterlage mit sehr schweren Unwettern vorgegeben bekommen – ähnlich wie wir es voriges Jahr im Herbst erlebt haben.“
Eine große Zahl an Fachkundigen beteiligte sich an Blackout-Übung in Tulln.
Es ging nun darum, dieses Szenario mit allen Beteiligten zu bewältigen. Als brisante Herausforderungen nannte er etwa eingeschlossene Personen in Liften, liegen gebliebene Züge, Kinder in Schulen und Kindergärten, Sonderlagen in Kliniken sowie Pflege- und Betreuungszentren oder im Bereich der Strominfrastruktur. Auch die Probleme in der mobilen Pflege oder im Flugverkehr wurden mit bedacht. Als Beobachter waren auch Vertreter aus Tschechien anwesend.
Wenn die gewohnte Energieversorgung ausfällt, sind Einsatzkräfte und Behörden gefordert.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte bei ihrem Kurzbesuch, dass Niederösterreich auf verlässliche Partner zählen könne und die Zusammenarbeit im Ernstfall entscheidend sei. Sie begrüßte die Großübung, die dazu betrage, die Einsatzabläufe und die Kommunikation zu verbessern. Gerade ein Blackout-Szenario sei eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, sagte die Landeshauptfrau.
Ein Blackout treffe alle Bereiche – von der Gesundheit über die Bildung, Wirtschaft, Verkehr bis hin zu jedem einzelnen Haushalt. "Da braucht es das Zusammenwirken aller Ministerien, aller Länder, aller Mitglieder der Sicherheitsfamilie, von der Freiwilligen Feuerwehr über die Rettungsorganisationen, Bundesheer, Zivilschutzverband und natürlich auch der Polizei“, so Mikl-Leitner.
Investitionen, um Chaos zu verhindern
Sie halte jede Investition in das Krisen- und Katastrophenschutzmanagement für wichtig, "weil wir damit Chaos verhindern und Menschenleben retten können“, versicherte Mikl-Leitner.
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