Blackout – was nun?

Nicht nur – wie kürzlich – auf Kuba, auch Österreich kann es treffen.
Unter einem Blackout versteht man eine länger dauernde und über große Gebiete verteilte Großstörung, bei der das überregionale Strom-Versorgungsnetz zusammenbricht. Das bedeutet: Nichts geht mehr. Heizungen fallen aus, Wohnungen und Straßen sind dunkel, der öffentliche Verkehr bricht zusammen, die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern ebenso. Doch wer erfüllt eigentlich welche Aufgaben in so einem Fall? Und welche Rolle hat dabei das österreichische Bundesheer?
Für die bundesweite Planung und Koordination sind die Krisenexperten des Bundesministeriums für Inneres, für die Umsetzung der Maßnahmen die Bundesländer zuständig. Am wichtigsten ist jedoch: Jeder und jede Einzelne kann und soll für so einen Fall Vorsorge treffen. Einen Mindestvorrat an Trinkwasser und Lebensmitteln daheim vorrätig zu halten, ist unbedingt empfehlenswert. Tipps für die praktische Umsetzung liefern die Websites des Zivilschutzverbandes.

Johannes Sailer
Einsatzbereitschaft
Das Bundesheer hat im Falle eines Blackouts eine wichtige Aufgabe: Es muss seine eigene Einsatzbereitschaft erhalten können. Das bedeutet auch, dass die Liegenschaften des Bundesheeres Blackout-sicher ausgestattet und weitgehend autark sein müssen. Daran arbeiten wir seit mehreren Jahren sehr intensiv.
Der ursprüngliche Plan beinhaltete eine dreitägige Durchhaltefähigkeit an allen Standorten. Aus dem Ukraine-Krieg haben wir die notwendigen Lehren gezogen und diese Durchhaltefähigkeit auf 14 Tage erhöht. Inzwischen sind weite Teile dieser Autarkie umgesetzt.
In der Stromversorgung sind die Liegenschaften des Bundesheeres bereits zu 70 Prozent autark – unabhängig von zivilen Versorgungsnetzen. In der Verpflegungsfähigkeit ist aktuell eine Autarkie von 80 Prozent erreicht. Ab 2026 soll die vollständige Ausführung des Autarkieplans für die Liegenschaften des Heeres umgesetzt sein.
Für alle Liegenschaften, die gerade neu errichtet oder saniert werden, wird dieser Zustand bei der Fertigstellung ebenfalls erreicht sein. Nur wenn das Bundesheer autark ist und seine Einrichtungen selbst versorgen kann, bleiben Einsatz- und Handlungsfähigkeit erhalten, um anderen Organisationen und Behörden im Assistenzeinsatz zur Seite zu stehen.
Verantwortung bei Bürgern
Die Verantwortung für die effiziente Vorsorge liegt dennoch bei Bürgerinnen und Bürgern selbst, sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet und in seinem unmittelbaren Einflussbereich Vorsorge trifft, dann können wir als Gesellschaft resilienter werden.
Zum Autor:
Johannes Sailer ist Leiter der Direktion 7 Infrastruktur und Heeresimmobiliendirektor im Bundesministerium für Landesverteidigung.
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