Unterkunft wird aufgelöst: "Umzüge sind für die Integration nicht förderlich"

(Symbolbild)
Die Flüchtlingsunterkunft in Purkersdorf schließt. Die Schule hofft, dass die unbegleiteten Minderjährigen nicht zu weit weg ziehen.

Die Flüchtlingsunterkunft in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) wird am 15. Dezember geschlossen, das berichteten Landesrat Franz Schnabl und Bürgermeister Karl Schlögl (beide SPÖ) vor zwei Wochen, der KURIER berichtete. Wohin die noch verbliebenen 18 Menschen umziehen, ist laut Christian Lenhardt, dem Sprecher vom Verein "Menschen.Leben", der die Unterkunft betreibt, nach wie vor unklar. Ein Lehrer von fünf der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen hat sich aber an den KURIER gewandt und gesagt, dass sie nach Bad Vöslau und Korneuburg umgesiedelt werden. Eine Fortsetzung des Unterrichts wird damit schwierig, wenn nicht unmöglich.

Unterkunftssuche

"Die fünf Schüler waren Teil unseres Klassenverbandes, besuchten schon lange unsere Schule. Mitschüler haben Briefe geschrieben, um beim Asylverfahren zu helfen, es sind Freundschaften entstanden", sagt der Deutschlehrer Philip Markanovic-Riedl. Und er fährt fort: "Auch für die Mitschüler entsteht dadurch eine enorme Verunsicherung und ein schlimmes Bild der österreichischen Integrationspolitik." Die Direktorin, Irene Ille, bemüht sich, jedes Einzelschicksal genau anzusehen und alles daran zu setzen, dass die Schule weiterhin besucht werden kann: "Wir bemühen uns, dass wir doch noch Unterkünfte oder Patenfamilien in der Umgebung finden können. Es ist für die Integration nicht förderlich, wenn sie immer umziehen müssen."

Eine Hoffnung wird noch darauf gesetzt, dass ein paar in das benachbarte Gablitz ziehen können. Der Bürgermeister Michael Cech (ÖVP) winkt jedoch ab: "Es gibt eine Vereinbarung mit dem Land NÖ, dass ab 2018 keine Neuen aufgenommen werden, damit die Unterkunft alsbald geschlossen werden kann."

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