Ungeklärtes Massaker an elf Menschen in NÖ: TV-Fahndung nach 78 Jahren

Servus TV stellte Massaker nach
Am Pernleitnhof kam es im Oktober 1947 zu einem Massenmord. Zwei Familien waren fast zur Gänze brutal hingerichtet worden. Über das Motiv gibt es nur Spekulationen.

Ein brutales Massaker, das sich am Abend des 24. Oktober 1947 auf dem Pernleitnhof bei St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) abgespielt hat, ist weiterhin der größte ungeklärte Mordfall Niederösterreichs. Elf Menschen, darunter sechs Kinder, wurden am Hof mit äußerster Brutalität ermordet. 

Servus TV rekonstruiert im Rahmen der Serie "Fahndung Spezial“ am heutigen Mittwochabend (20.15 Uhr) die schrecklichen Ereignisse in der Tatnacht und beleuchtet die Theorien rund um mögliche Täter und deren Motive.

Pernleiten massaker

Nachgestellt: Gendarm untersucht die vielen Leichen am Pernleitenhof. 

Am Morgen des 25. Oktober 1947 entdeckte die zwölfjährige Maria am Weg zur Schule das grauenhafte Blutbad. Sie fand am Pernleitenhof die elf Leichen, darunter auch ihre Freundin Marie, die sie am Weg zur Schule abholen wollte.

Neun Opfer starben durch gezielte Kopfschüsse, zwei weitere wurden mit einem Rührholz erschlagen. Bis heute gilt das Massaker als einer der größten ungelösten Kriminalfälle Österreichs. Trotz intensiver Ermittlungen konnten nie Täter überführt werden.

Tatmotive

Im Laufe der Jahre gab es verschiedenste Theorien und Vermutungen zum möglichen Tatmotiv. War es ein Raubmord – ein blutiger Racheakt ungarischer Soldaten, die angeblich wertvolle Kriegsbeute auf dem Hof versteckt hatten?

Ein Schwarzmarkt-Konflikt im Umfeld von Schmugglern und russischen Besatzungssoldaten könnte ebenfalls hinter dem Massaker stecken. Oder auch politische Motive in der aufgeheizten Atmosphäre der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der Hofbesitzer war ein aus der Tschechischen Republik zugezogener Bauer, dem kein feiner Umgangston nachgesagt wurde.

Ungarische Soldaten

Auch ungarische Soldaten, die Kriegsbeute versteckt haben sollen, könnten hinter dem Massaker stecken. 

In der Region hat der Lokalhistoriker Wolfgang Haidin über viele Jahre zu dem Fall recherchiert und darüber auch zwei Bücher mit umfangreichen Dokumentationen verfasst. Der KURIER berichtete darüber.

Viele offene Fragen

Fahndung Spezial rekonstruiert  die Ereignisse neuerlich und hinterfragt, warum bis heute eine „Mauer des Schweigens“ über dem Fall liegt. „Ein ungeklärtes Verbrechen, elf ausgelöschte Leben – und die Frage, ob die Wahrheit nach fast 80 Jahren noch ans Licht kommen kann“, ist die Thematik der heutigen Sendung.

Kommentare