Umwelt-Papst landet in Ausnüchterungszelle
Es muss ein rauschendes Fest gewesen sein, das da in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Wiener Josefstadt gegeben wurde. Zumindest für Gerhard Heilingbrunner, den Präsidenten des Umweltdachverbandes. Wie sonst wäre es zu erklären, dass der 53-jährige Grün-Aktivist vollkommen blau den Heimweg angetreten hat. Behauptet zumindest die Wiener Polizei, die bei Widerstand gegen die Staatsgewalt keinen Spaß versteht. Heilingbrunner dementiert: "Ich habe was getrunken gehabt. Aber im Vollrausch? Das kann man nicht sagen. . ."
Schwere Vorwürfe
Die Causa ist delikat, da die Bundespolizeidirektion Wien massive Vorwürfe erhebt: So soll sich der prominente Präsident gegen 2.50 Uhr als Polizist ausgegeben und zwei Zeitungskolporteure zur Personenkontrolle aufgefordert haben. Mehr noch: Laut offiziellem Statement der Behörde soll Heilingbrunner sogar "Faustschläge verteilt" und "die Angestellten mit dem Umbringen bedroht haben". Hernach sei er in seine Wohnung geflüchtet.
Heilingbrunner erklärt dazu: "Das stimmt in dieser Form nicht." Es habe sich nur um einen verbalen Schlagabtausch gehandelt. "Die Kolporteure haben mich dann bis zu meiner Wohnung verfolgt."
Und die Polizei gerufen - zumindest das ist unstrittig.
Danach gehen die Wahrnehmungen wieder auseinander: Die beiden Exekutivbeamten behaupten, Gerhard Heilingbrunner sei nach dem Öffnen der Wohnungstür aggressiv geworden und habe versucht, die Polizisten "mit Fäusten" zu attackieren.
Was zur Festnahme und also in die Ausnüchterungszelle führte.
Heilingbrunner bestreitet: "Ich habe keinen Widerstand geleistet. Wie soll ich zwei Polizisten attackieren? Sonst hätte ich ja nicht freiwillig die Türe aufgemacht." Ob seine Erinnerung - Alkohol-bedingt - nicht doch ein wenig getrübt sein könnte? "Nein, daran kann ich mich ganz genau erinnern." Und überhaupt: "Ich bin der friedlichste Mensch überhaupt." Heilingbrunner wurde Dienstag entlassen und auf freiem Fuß angezeigt
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