Umstrittener Windpark
Wenn es nach Bürgermeister Reinhard Hager geht, soll Bischofstettens Beitrag zur Energiezukunft Niederösterreichs in einem Waldstück bei Haberg im Bezirk Melk beginnen.
In den kommenden drei Jahren könnten dort drei 130 Meter hohe Windräder aufgestellt werden, in der Nachbargemeinde Ober-Grafendorf, Bezirk St. Pölten, zwei. Obwohl sich das EVN-Projekt erst in der Anfangsphase befindet, tauchen aber schon die ersten Zweifel auf.
Profit
Positiv gestimmt ist man allerdings in Bischofstetten. Dort wurde bereits im Gemeinderat beschlossen, dass die EVN mit den Planungen beginnen darf. Erste Windtests könnten in den kommenden Monate folgen. Auch die Bevölkerung, der das Projekt bereits präsentiert wurde, sei grundsätzlich der Idee nicht abgeneigt. „Die Resonanz ist durchaus positiv“, sagt Hager. Klar ist: Aus finanzieller Hinsicht würde die Gemeinde auf alle Fälle profitieren. Pro Windrad gibt es 17.000 Euro jährlich auf die Hand, macht insgesamt 51.000 Euro. Ein durchaus lohnendes Geschäft also für die Kommunen.
Vetorecht
In Ober-Grafendorf ist man allerdings weniger euphorisch. „Ich möchte zuerst wissen, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zu den Siedlungsgebieten auch eingehalten werden können“, sagt Bürgermeister Rainer Handlfinger. Der Politiker betont zudem, dass das Geld keine entscheidende Rolle bei seinen Überlegungen spielen würde. „Wenn schon ein Windpark gebaut werden soll, dann wollen wir davon auch Strom beziehen können. Schließlich wollen wir in unserer Gemeinde energieautark werden.“
Wichtig bei dem Vorhaben ist auch: Entscheidet sich die Politik in Ober-Grafendorf gegen das Winkraftprojekt, wird es auch nicht umgesetzt werden.
Handlfinger: „Wir haben ein Vetorecht.“ In die selbe Kerbe schlägt auch Bürgermeister Peter Kalteis in Weinburg. Auch hier will man gerne den Windpark „anzapfen“. Dass die Anlagen knapp an ein Siedlungsgebiet bei Weinburg grenzen könnten, weiß auch Kalteis. „Die EVN prüft derzeit den Flächenwidmungsplan. Warten wir doch ab, was dabei rauskommt.
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