Verkäuferinnen werden zu Labor-Fachkräften

Labortechnikerinnen-Ausbildung Tulln
14 Frauen haben erstmals die Ausbildung zur Chemie-Laborantin absolviert.

Ich war 20 Jahre in der Gastronomie; nach dem zweiten Kind wurde mir klar, dass ich nicht als Kellnerin in Pension gehen will“, sagt Karin Wimmer aus Katzelsdorf, Bezirk Tulln. Die 42-Jährige entschloss sich, die im Rahmen des AMS-Programms „Frauen in Handwerk und Technik“ (FIT) erstmals angebotene Ausbildung zur Chemie-Labortechnikerin zu versuchen.

Gestern ist der erste Lehrgang zu Ende gegangen, und Wimmer hat ihr Diplom ind er Tasche. „Nächste Woche beginne ich zur Probe beim Biotech-Unternehmen Biomin zu arbeiten.“ Auch für die ehemalige Verkäuferin Silvia Hüber aus dem Bezirk Gänserndorf hat sich die Ausbildung gelohnt: Sie hat einen Job an der Veterinärmedizinischen Uni Wien ergattert.

Durchgeführt werden die Kurse von der Beratungsstelle „Hebebühne“ in Tulln. Geschäftsführer Michael Glaser streut seinen Absolventinnen Rosen: „Chemie-Labortechnik ist einer der schwersten Lehrberufe, die es in Österreich gibt.“ Trotzdem haben neun der 14 Teilnehmerinnen die Abschlussprüfung auf Anhieb bestanden.

Die beträchtlichen Kosten des 21 Monate dauernden Lehrgangs werden vom AMS übernommen. „Wir sehen das als Investment, um Arbeitslosigkeit präventiv zu verhindern. Wir hoffen, die Absolventinnen nie wieder bei uns zu sehen“, sagt AMS-Chef Karl Fakler, der ebenso wie Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek nach Tulln gekommen war, um den ersten Labortechnik-Absolventinnen zu gratulieren.

Motivation

Heinisch-Hosek will Frauen motivieren, sich in technischen Berufen zu versuchen: „Wichtig ist es, sich so früh wie möglich zu interessieren.“ Zu tun sei in diesem Bereich noch genug, betont die Ministerin: „Auch an der Technischen Uni gibt es noch nicht so viele Professorinnen, wie wir es wünschen würden.“

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