"Heimat exzellenter Industrie": NÖ setzt auf Bahntechnologie
Niederösterreich setzt auf Bahntechnologie (v.l.): ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki, Maria Gindl, WKNÖ-Direktor-Stellvertreterin, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Christian Diewald, Präsident Verband der Bahnindustrie und WKNÖ-Vizepräsident Christian Moser.
Zusammenfassung
- Niederösterreich will durch Vernetzung von Wirtschaft, Forschung und Politik zum zentralen Player für Mobilität und Infrastruktur werden.
- Die Bahnindustrie in Niederösterreich gilt als innovativer, exportorientierter Wirtschaftsfaktor mit hoher Wertschöpfung und Multiplikatoreffekt.
- Das Innovationsökosystem soll durch Kooperationen und gezielte Förderung von Bahntechnologie als Schwerpunktthema weiter gestärkt werden.
Niederösterreich soll ein zentraler Player für Mobilität und Infrastruktur werden. Ein Netzwerk aller relevanten Akteure soll gemeinsam Innovationen vorantreiben. Wie das funktionieren kann, wurde im ecoplus Haus der Digitalisierung in Tulln diskutiert. Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Politik sprachen am Podium über die Chancen, die dieser Zukunftsbereich für den Wirtschaftsstandort bietet.
Bahntechnologie in Niederösterreich
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) eröffnete die Veranstaltung mit etwa 120 Gästen. Die Zeiten seien ohne Frage wirtschaftlich herausfordernd, beinhalten aber auch Chancen: "Gerade in einer Zeit globaler Umbrüche braucht Europa eine leistungsfähige Bahn und eine starke Industriepolitik, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa hält", betonte sie. Bahntechnologie in Niederösterreich verbinde Innovationskraft, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Stärke und liefere konkrete Standortvorteile.
"Es braucht Zusammenarbeit, um die Chancen technologischer Entwicklungen bestmöglich zu nutzen. Damit stärken wir Niederösterreich als wettbewerbsfähige und lebenswerte Wirtschaftsregion – für die beste Zukunft unserer Kinder", zeigte sie sich kämpferisch.
NÖs Leitbetriebe sind weltweit gefragt
Leitbetriebe in Niederösterreich gebe es jetzt schon genug, nennt die Landeshauptfrau etwa die ÖBB ("Die massiv in unser Land investieren."), Knorr-Bremse in Mödling, Rhomberg Fahrleitungsbau in Wiener Neudorf oder auch Ultimate Europe in Amstetten. "Sie alle zeigen: Niederösterreich ist Heimat exzellenter Industrie, die weltweit gefragt ist."
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftskammer NÖ-Vizepräsident Christian Moser im Gespräch mit Moderatorin Kathrin Hanzl.
Christian Moser, Vizepräsident der WKNÖ, schreibt Niederösterreichs Bahnindustrie einen starken Innovationsgeist zu. Sie sei mit "ihrer Spitzenposition bei Forschung und Entwicklung, ihrer starken Exportorientierung und ihrer Zugkraft auch für andere Branchen in ihrem Umfeld" eine Drehscheibe und Triebfeder für den gesamten Wirtschaftsstandort.
Er sprach über den "besonders hohen Multiplikatoreffekt", wenn es um Wertschöpfung der Bahnindustrie gehe. "Man kann also voller Überzeugung sagen, dass die NÖ Bahnindustrie Weichen in eine innovative, starke, technologieoffene und nicht zuletzt exportorientierte Zukunft stellt", so der WKNÖ-Vize. Interessante und hochqualifizierte Arbeitsplätze würden damit eng in Zusammenhang stehen.
Innovationsprojekte und regionale Wertschöpfung
Der Präsident des Verbands der Bahnindustrie, Christian Diewald, ist überzeugt, dass Bahntechnologie ein Zukunftsfeld ist, technologisch, wirtschaftlich und strategisch: "Niederösterreich setzt heute ein wichtiges Signal: Innovationsprojekte und regionale Wertschöpfung gehen Hand in Hand." Der Verband der Bahnindustrie unterstütze diese Initiative, denn "wir sehen darin große Chancen für die Entwicklung neuer, international relevanter Technologien".
"Niederösterreich ist Heimat exzellenter Industrie, die weltweit gefragt ist."
Landeshauptfrau
Danach standen Impulse aus verschiedenen Blickwinkeln auf dem Programm: Anil W. Rai, Geschäftsführer Verband der Bahnindustrie, gab einen Einblick in Österreichs Bahnindustrie – mit Weltmarktführern und Hidden Champions. Der Vortrag von Flora Strohmeier, ÖBB Holding AG, handelte von Forschung, Technologie und Innovation im ÖBB-Konzern. Martin Moser, Rhätische Bahn AG, sprach über die Verbindung von Welterbe und Bahntechnologie. Frank Michelberger, University of Applied Sciences St. Pölten Department Bahntechnologie & Mobilität beleuchtete die Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Beim "Bahngipfel" in Tulln (v.l.): ecoplus Prokurist Bernhard Ebner, Frank Michelberger, University of Applied Sciences St. Pölten Department Bahntechnologie & Mobilität, Flora Strohmeier, ÖBB AG, Hubert Schrenk, ecoplus Projektmanager, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus Prokurist Claus Zeppelzauer, Maria Gindl, WKNÖ-Direktorin-Stellvertreterin, Anil W. Rai, Geschäftsführer Verband der Bahnindustrie, Christian Diewald, Präsident Verband der Bahnindustrie, Martin Moser, Rhätische Bahn AG, WKNÖ-Vizepräsident Christian Moser und ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Das Innovationsökosystem, das von der Wirtschaftsagentur ecoplus umgesetzt und von der Europäischen Union kofinanziert wird, präsentierte ecoplus-Prokurist Claus Zeppelzauer. Hubert Schrenk, ecoplus-Projektmanager, zeigte Innovationsfelder der Bahntechnologie auf. Zum Abschluss gab es einen Ausblick, der im Dialog mit den Referenten sowie dem Publikum gestaltet wurde.
Bahnindustrie als bedeutender Wirtschaftsfaktor
Künftig soll die Bahntechnologie als neues Schwerpunktthema im ecoplus-Mechatronik-Cluster vorangetrieben werden. Helmut Miernicki, Geschäftsführer von ecoplus, sprach über die Bahnindustrie, die für Niederösterreich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sei. Immerhin seien 33 Unternehmen der Branche hier angesiedelt. "Wir sehen enormes Potenzial für Wertschöpfung und Innovation. Unser Ziel ist es, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Bahnbetreiber stärker zu vernetzen, Innovationsprojekte zu fördern und Investitionen in Infrastruktur und Technologie zu unterstützen."
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