Westbahn: Aufregung um Züge aus China

Hans Peter Haselsteiner, Dr., stellt die neuen Zuege der Westbahn vor. Westbahnhof
Die Einkaufspolitik der privaten Westbahn wird heftig kritsiert.

Der private Bahnbetreiber Westbahn um Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner sorgt wieder einmal für Aufregung. Diesmal geht es um die Beschaffung von vier Triebwagenzügen des chinesischen Herstellers China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC). Der erste Zug aus China wurde am Montag in Wien vorgestellt. Bisher fährt nur der private tschechische Bahnbetreiber Regiojet mit CRRC-Zügen. CRRC ist der größte Eisenbahn-Hersteller der Welt.

Die Arbeiterkammer, die Eisenbahn-Gewerkschaft vida, die SPÖ und der Verband der Bahnindustrie kritisieren diese Beschaffung, da sie befürchten, dass dadurch ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung aus Europa abfließe.

„Es kann nicht im Sinne der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sein, wenn Klimaticket-Gelder letztlich in die chinesische Industrie fließen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir europäische Wertschöpfung stärken oder den Abbau unserer industriellen Basis in Kauf nehmen“, sagt Anil Rai, Geschäftsführer des Verbands der Bahnindustrie in Österreich (VBI). „Ein vermehrter Import von Schienenfahrzeugen aus Nicht-EU-Ländern gefährdet langfristig Wertschöpfung, Know-how und Arbeitsplätze in Österreich und in Europa.“ Der VBI vertritt 50 Industrieunternehmen.

Günstige Züge

„Wer Züge bestellt, muss Verantwortung übernehmen, unser Geld für unsere Arbeitsplätze“, sagt Gerhard Tauchner von der Gewerkschaft vida. Es sei „das falsche Signal, am hochqualitativen Netz in Österreich zu expandieren, aber beim subventionierten chinesischen Billigstanbieter zu bestellen“.

Indes hat Westbahn-Hauptaktionär Haselsteiner am Montag eingeräumt, dass man bei CRRC bestellt habe, weil diese Züge auch in annehmbarer Zeit liefern kann. Die Europäer können das nicht. Dass die vier CRRC-Züge zu günstigen Konditionen von den Chinesen gemietet werden, spielt auch eine Rolle.

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