Tragischer Hintergrund für Supermarkt-Konkurs

Bei verschiedensten innovativen Markteinführungen war der Wieselburger Eurospar, auch als "Sparbauer bekannt, immer vorne dabei 
Über den privat geführten Eurospar-Markt in Wieselburg wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Die Folge eines schweren Unfalls des früheren Geschäftsführers.

Das Konkursverfahren über einen bestens frequentierten und gut gehenden Supermarkt in prominenter Lage im Bezirk Scheibbs sorgt für Aufsehen.

Das Landesgericht St. Pölten hat über die Bauer EKZ GmbH., die den Eurospar im City-Center Wieselburg betreibt, ein mit 1. September wirksames Konkursverfahren eröffnet. Die Insolvenz des Leitbetriebs in dem Shoppingcenter hat einen tragischen Hintergrund.

Nähere Angaben über die Überschuldungshöhe gibt es noch nicht. Die Anzahl der Gläubiger wird vom Gläubigerschutzverband Creditreform mit rund 25 angegeben, 37 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Wie der KURIER erfuhr, sollte für die Kunden des 2.000 Quadratmeter großen Lebensmittelmarktes und wahrscheinlich auch für die über 30 Mitarbeiter bezüglich Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplatzsituation in nächster Zeit keine dramatische Änderung eintreten.

Unglück

Auslöser für die Schwierigkeiten war der schwere Autounfall des jungen Geschäftsführers und Eigentümers Moritz Neuhauser am 1. Mai des Vorjahres, berichtet der momentane Geschäftsführer Manfred Glösmann. Er hatte gemeinsam mit dem Steuerberater Martin Johann Ressl vom Gericht die Geschicke des Marktes für die Dauer des  Ausfalls des schwer verletzten Moritz Neuhauser übertragen bekommen.

„Es war ein Freundschaftsdienst. Doch nun hat sich medizinisch herausgestellt, dass Moritz die Geschäftsführung nicht mehr übernehmen kann“, berichtete Glösmann. Der größte Teil der Überschuldung betreffe Rücklagen für die Abfertigungen nach dem alten Abfertigungsmodell fehlen, berichtete Glössmann weiters.

Im Zuge des Konkursverfahrens würden nun Nachfolger für den intakten privat geführten Spar-Markt gesucht. Glösmann: „Wir haben uns bemüht, die Angelegenheit vor allem für die Mitarbeiter so fair wie nur möglich zu regeln. Eine Mitarbeiterversammlung hat bereits stattgefunden, auch die Arbeiterkammer ist involviert“.

Er ist zuversichtlich, dass der ab September vom Ybbser Masseverwalter Franz Hofbauer geführte Betrieb bald von neuen Eigentümers geführt werden könne. Damit sollte auch das eingespielte Mitarbeiterteam weiter in Beschäftigung bleiben.

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