Tote bei Ritterfest: Gutachten liegt Gericht vor
Zwei Menschenleben forderte das Unwetterdrama in Pöchlarn im Bezirk Melk, als ein Kastanienbaum auf die Besucher eines Mittelalterfestes krachte. Das Unglück, das sich vor knapp zwei Monaten ereignete, wird in der Gemeinde so schnell niemand aus dem Gedächtnis streichen können.
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten leitete Untersuchungen wegen fahrlässiger Tötung ein, jetzt liegt das Gutachten des Sachverständigen vor. Ergebnis: Bei einer Sichtkontrolle im Juli seien keine Schäden an dem Baum erkennbar gewesen.
"Die Ermittlungen sind damit aber noch nicht abgeschlossen", betont Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Es müsse noch die Wettersituation am Tag des dramatischen Vorfalls geprüft werden. Außerdem werde der Frage nachgegangen, ob der Baumschnitt im Vorfeld ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Bis Jahresende soll feststehen, ob es zu einer Anklage kommt oder nicht.
Gute Nachrichten gibt es von dem achtjährigen Lukas, der bei dem Unglück zum Vollwaisen wurde. Das St. Pölten Wirte-Ehepaar Leo und Brigitte Graf kümmert sich nun um den Buben, Frau Graf hat die Obsorge übernommen.
Einen Freudentag erlebte kürzlich auch Beate Mika aus St. Leonhard am Forst, die in der Unwetternacht ebenfalls von einem Ast getroffen wurde und anschließend zehn Tage lang in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste. Bei einer Motorradtour sammelten Freunde und Bekannte 1600 Euro, die Mika dringend zum Ankauf von Heizmaterial braucht.
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