Top-Wirt des Jahres 2016: Wachauer "Winzerstüberl" der Familie Essl
Das Landgasthaus „Winzerstüberl“ der Familie Essl in Rührsdorf, Bezirk Krems, darf den kulinarischen Ehrentitel „Top-Wirt des Jahres 2016“ tragen. Beim „Fest für die Wirte“ in Grafenegg konnten Montagabend Landeshauptmann Erwin Pröll und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav nach gut einer Stunde das Geheimnis lüften. Erst im Vorjahr wurde die Familie Essl als „Einsteiger des Jahres“ gekürt, nur 12 Monate später folgt die Krönung in der Königsklasse.
Unglaublich
„Zuerst noch eine Haube, dann Top-Wirt. Das alles ist unglaublich“, sagte Küchenchef Philipp Essl, bevor er die Sieger-Trophäe in die Höhe stemmte. In den vergangenen Wochen wurden alle Betriebe der nö. Wirtshauskultur anonym und unbemerkt getestet. Dabei wurde nicht nur auf das Alltägliche, sondern auch auf das Besondere Wert gelegt. Katharina und Georg Stocker vom „Stockerwirt“ in Sulz im Wienerwald sind heuer als „Einsteiger des Jahres“ und Markus Bsteh vom „Gasthaus mit Gästehaus Bsteh“ aus Wulzeshofen, Bezirk Mistelbach, in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet worden.
Geselligkeit, Köstlichkeiten und Musik standen Montagabend in der ehemaligen Reitschule in Grafenegg im Mittelpunkt eines feierlichen Festakts der niederösterreichischen Wirtshauskultur. Rund 500 Festgäste aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Medien und Kulinarik waren gekommen, um die besten Gastronomen des Landes zu feiern. In seinem Statement unterstrich Landeshauptmann Erwin Pröll die Bedeutung der heimischen Wirtshäuser als Oasen der Kommunikation und der Gastlichkeit. „Unsere Wirte sind tief verwurzelt und unschätzbar wertvoll. Sie prägen maßgeblich unsere kulinarische Landkarte“, sagte Pröll.
"Dulden keine Rambos"
Gleichzeitig kritisierte Landeshauptmann Pröll das forsche Vorgehen der Finanzbeamten - in Sachen Registrierkassenpflicht - gegen die Gastwirte scharf. „Was die Finanzpolizei macht, geht unter keine Kuhhaut. Wir werden nicht dulden, dass die Beamten ausgerechnet zu Mittag, wenn die Gastronomen das meiste Geschäft machen, als Rambos in die Lokale stürmen und unsere Wirtsleute bedrängen“, betonte Pröll und wies auf die neue Ombudsstelle für betroffene Gastronomen hin. „Wir können aber leider nicht alle Bundesscherben kitten“, ergänzte Tourismuslandesrätin Bohuslav und betonte: Gastwirte seien wichtige Informationsdrehscheiben. Aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs der Gastronomen sei es auch diesmal nicht einfach gewesen, die allerbesten zu küren, sagte Bohuslav.
Getestet wurden das Ambiente, die Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter, die regionalen und saisonalen Speisen sowie die unterschiedlichen Getränke. Auf gewichtige Details sei besonders geachtet worden, wie etwa auf attraktiv gestaltete Speisekarten, selbstgemachte Säfte, eingelegtes Gemüse, hausgebackenes Brot oder auf das Mehr an Gastfreundschaft. Das bestimmte Etwas habe letzten Endes den Unterschied ausgemacht, heißt es.
Siegerehrung
Auch Katharina und Georg Stocker aus Sulz im Wienerwald strahlen über ihre Auszeichnung „Einsteiger des Jahres“. „Nur gut essen ist heutzutage zu wenig. Es muss auch das Ambiente schön sein. Auch wir selber wählen unser Lokal, wenn wir essen gehen, danach aus“, sagte Georg Stocker.
Diesjähriger „Aufsteiger des Jahres“ ist Markus Bsteh vom „Gasthaus mit Gästehaus Bsteh“ in Wulzeshofen, Bezirk Mistelbach. „Diese Auszeichnung ist eine tolle Sache. Neue Ideen hole ich mir immer in meinem Kräutergarten. Ich genieße die Natur“, sagte Bsteh, der gemeinsam mit seinen Eltern ein 200 Jahre altes Wirtshaus führt.
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