Tödlicher Kinderwunsch: Prozess um fatalen Eingriff bei drei Patientinnen

Laut Hersteller sind Durchstichflaschen von Propofol nach Anbruch sofort, aber spätestens nach zwölf Stunden aufzubrauchen
Anästhesist hatte Propofol zwischen Lebensmitteln aufbewahrt. Eine 32-Jährige starb durch Darmkeim, zwei andere Frauen wurden schwer verletzt.

Für drei Frauen war es der Herzenswunsch, ein Kind zu bekommen. Zumindest für eine dürfte sich der Traum nach dem Horrorerlebnis doch noch erfüllt haben. Die Mutter saß am Mittwoch zusammen mit Angehörigen der Opfer auf den Zuschauerrängen im Schwurgerichtssaal in Wiener Neustadt.

Zwei Jahre nach dem tragischen Zwischenfall in der Kinderwunschklinik in Baden (NÖ) wurde der Prozess gegen den 64-jährigen Anästhesisten wegen grob fahrlässiger Tötung und grob fahrlässiger Körperverletzung in zwei Fällen neu aufgerollt.

Laut Anklage hat sich der Mediziner mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung einen tödlichen Fehler geleistet und drei Patientinnen im Zuge einer Eizellen-Entnahme (Follikel-Punktion) ein mit Darmkeimen verseuchtes Propofol zur Narkose gespritzt. Pia M. (32) starb zwei Tage nach der Punktion an einem Multiorganversagen. Die beiden anderen Patientinnen fielen ins Koma, überlebten aber.

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