Todesstrecke: "Mehr Polizeipräsenz auf B 37"
Das fünfte Todesopfer auf der B 37 seit vergangenem Mai haben das Land NÖ und die Verkehrsexperten auf den Plan gerufen. Wie berichtet, starb Elfriede O., 70, bei Gföhl, nachdem sie am Samstag mit ihrem Pkw über die doppelte Sperrlinie fuhr und in zwei entgegenkommende Autos krachte.
O. ist das 17. Todesopfer, das laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) seit 2005 auf der B 37 zwischen Krems und Rastenfeld sein Leben ließ. Um die Bundesstraße wieder sicherer zu machen, gab Landeschef Erwin Pröll nun eine genaue Streckenanalyse in Auftrag.
"Wir müssen jetzt herausfinden, warum hier laufend Pkw-Lenker sterben", erklärt Josef Decker, Vize-Straßenbaudirektor des Landes NÖ, das bei der Untersuchung auf das Fachwissen des KfV zurückgreift. "Die Polizei-Protokolle werden genauso studiert wie der bauliche Verlauf der B37. Aus den Ergebnissen wird bis im September ein Maßnahmenpaket geschnürt", sagt Decker. Wie es aussehen wird, will er noch nicht prognostizieren. "Mit Sicherheit wird aber die Präsenz der Polizei erhöht, um die Autofahrer zur Disziplin zu zwingen", sagt Decker.
Gefahrenquelle
Denn aus Erfahrung weiß die Polizei, dass die Unachtsamkeit der Grund für viele Unfälle ist. Eine Gefahrenquelle: "Viele glauben, sie können Auto fahren und telefonieren. Doch in komplizierten Situationen sind wir nicht multitaskingfähig. Viele Pkw-Lenker fahren die Kurven unsauber, beschleunigen und bremsen ständig", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger, die rät, Termine vor der Fahrt auszumachen und für wichtige Telefonate anzuhalten.
Auch Heinz Schraml, Chef der Straßenbaubateilung 7 in Krems, appelliert an die Vernunft: "Ich erlebe es immer wieder, dass die Lenker laufend überholen und viel zu schnell unterwegs sind. Jedem muss klar sein, dass die B 37 keine Schnellstraße ist." Während Schraml die Straßenanlage als sicher empfindet, sehen andere die "aufgepinselte Doppellinie " etwa am Gföhler Berg als Gefahr, weil sie keinen Schutz vor dem starken Gegenverkehr bietet. "Eine Trennwand würde die Einsatzkräfte behindern", sagt Schraml.
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