Tierschützer und Kaufleute ärgern sich über Bettler

"Hugo" sucht einen neuen Besitzer
Hund wurde in Keller eingesperrt, es gibt mehr Beschwerden.

Vier Monate ist Hugo alt. Der Vierbeiner hatte großes Glück, dass sein Hundeleben nicht ein schnelles Ende fand. Das Tier war im Kellerabteil eines Haues in der Landeshauptstadt eingesperrt, Anrainer konnten den Mischling retten. Jetzt ist Hugo im Tierschutzverein St. Pölten untergebracht. Dort hofft man, dass er bald neue Besitzer findet.

Hugo dürfte Bettlern gehört haben, die sich um ihn aber wenig gekümmert hatten. "Es ist leider so, dass derzeit wieder vermehrt Bettelbanden mit jungen Hunden unterwegs sind", berichtet Davor Stojanovic. Der Tierheimleiter und sein Team haben im Internet deshalb einen Aufruf gestartet, um die Bevölkerung auf dieses Thema zu sensibilisieren. "Wenn jemand das Gefühlt hat, dass es den Tieren nicht gut geht oder sie schlecht behandelt werden, sollte man unbedingt die Polizei verständigen", sagt Stojanovic, der aber betont, dass ihm die schwierigen Lebensumstände der Bettler durchaus bewusst sind.

Kritik

Dass in der Landeshauptstadt derzeit wieder vermehrt Menschen unterwegs sind, die um Geld bitten, ist aber nicht nur den Tierschutz-Aktivisten aufgefallen. "Wir haben auch registriert, dass es wieder mehr Bettler in der Stadt gibt", sagt Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler im Gespräch mit dem KURIER. Eine der Auswirkungen sei, dass es eine Zunahme an Beschwerden seitens der Kaufleute gebe, berichtet der Beamte.

Eine, die sich über manche Bettler ärgert, ist zum Beispiel Renate Hasslmayer. Sie arbeitet in einem Blumengeschäft am Riemerplatz. "Es gibt einige, die tatsächlich nervig sind. Vor allem die, die angeblich Magazine verkaufen wollen", sagt sie.

Wie berichtet, will die Stadt kein sektorales Bettelverbot erlassen. "Damit wird das Problem nur in die Außenbezirke verlagert", heißt aus dem Rathaus. Das Thema könnte in den kommenden Monaten dennoch für neue Polit-Debatten sorgen.

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