Tierquälerei: Landwirt ließ seine Kälber hungern
"Die Augen", berichtete ein Amtstierarzt nach einer Begutachtung, seien "in den Augenhöhlen versunken gewesen". Zudem sei das nicht einmal zwei Monate alte Kalb mit Kot verschmutzt vorgefunden worden und habe stark unterernährt gewirkt. Ein weiteres Tier war schon tot, auch dieses habe vermutlich viel zu wenig zu fressen bekommen. Und wenn, dann war das Futter verschimmelt. Grund: Die Feuchtigkeit in dem Silo.
Es sind erschütternde Details, die die Richterin am Landesgericht St. Pölten in einem Prozess um Tierquälerei präsentiert. Auf der Anklagebank sitzt ein 41 Jahre alter Landwirt aus dem Mostviertel, der alle Vorwürfe zurückweist und sich "nicht schuldig" bekennt.
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Dabei ist der Mann den Behörden kein Unbekannter. Bereits 13 Anzeigen soll es gegen ihn geben, immer ging es dabei um die angeblich desaströsen Zustände auf seinem Hof. Einsicht zeigt der Bauer, der rund 80 Rinder besitzt, bei dem Prozess keine. Im Gegenteil. Auf viele Fragen der Richterin findet der 41-Jährige immer wieder Antworten, auch wenn diese oftmals nicht sehr glaubwürdig erscheinen. So sei es im Fressbereich das Stalles deswegen so schmutzig gewesen, weil er, als er diesen reinigen wollte, die Überprüfung durch die Experten der zuständigen Bezirkshauptmannschaft stattfand.
Ob Geldprobleme des Bauern den Ausschlag für die schlechte Tierhaltung gegeben haben, blieb bei der Verhandlung noch unbeantwortet. Er selbst beziffert sein monatliches Einkommen mit 400 Euro, der Schuldenstand soll bei rund 200.000 Euro liegen.
Der Prozess soll im September fortgesetzt werden. der Anwalt des Angeklagten hat noch weitere Zeugen in das Landesgericht bestellt.
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