Lkw-Verkehr nervt Nachbarn

Lkw-Verkehr nervt Nachbarn
Tschechische Bürger kämpfen für den Ausbau der Bahnstrecke im Waldviertel.

Die Bewohner der tschechischen Stadt Slavonice nahe der Grenze zum Waldviertel sind stinksauer. Sie gehen auf die Straße, weil der Lkw-Verkehr Richtung Österreich stark zunimmt. Sie ärgern sich vor allem darüber, dass die nö. Landespolitiker den Neubau der Thayatalbahn abgeblasen haben. Die Betroffenen kämpfen nun für eine notwendige Verkehrsentlastung und bekommen vom Verein „Neue Thayatalbahn“ Rückendeckung.

Die Bewohner von Slavonice gingen schon mehrmals auf die Straße – allerdings auf eine andere Art. Sie spazierten immer wieder fast 15 Minuten ununterbrochen über einen Schutzweg, um die Lkw-Fahrer bei ihrer Durchfahrt durch den Ort zu behindern. „Wir wollen, dass der Schwerverkehr endlich von der Straße auf die Bahn verlegt wird“, sagt Teresa Kunova, Mitinitiatorin der Bürgerinitiative in Slavonice. Tschechien habe seine Aufgabe bereits erfüllt und die Trasse bis zur Grenze modernisiert.

Verantwortung

„Nur das Land Niederösterreich ist säumig“, betont Kunova. Sie setzt sich deswegen so sehr dafür ein, weil zuletzt mehrere Bürger bei Lkw-Unfällen gestorben seien. Unterstützung bekommt sie vom Verein „Neue Thayatalbahn“. „Wenn Personen ums Leben kommen, muss die Politik reagieren“, fordert Egon Schmidt, Obmann des Vereins „Neue Thayatalbahn“. Er will, dass zumindest jetzt die einmalige Chance genutzt wird, die Bahnlinie zwischen Waldkirchen und Slavonice zu revitalisieren. So sei wieder mehr Sicherheit auf der Straße möglich.

Das Land NÖ bremst, will aber die Verkehrsfrequenz im Frühjahr auf der Strecke beobachten. Allerdings sei es der Wunsch der Tschechen gewesen, die Straße für Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen zu öffnen, betont NÖs oberster Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka. „Zuletzt waren darauf 30 bis 50 Lkw pro Tag unterwegs. Am Grenzübergang Drasenhofen sind es im Vergleich 2000 Lkw täglich“, sagt Zibuschka. 34 Millionen Euro für Bau und Betrieb der Thayatalbahn seien als Alternative zuviel. „Wenn die Lkw spürbar zunehmen, wird es Maßnahmen geben“, sagt er.

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