Teilerfolg für Windkraftgegner

Dutzende Bewohner aus Hötzelsdorf bei Geras im Bezirk Horn bekämpfen Windräder, die näher als 2000 Meter zur Siedlung stehen sollen.
Bürgerinitiativen wehren sich weiterhin gegen Projekte im Waldviertel.

Die Windkraftgegner geben nicht auf. Obwohl die Eignungszonen für weitere Windparks in NÖ bereits beschlossen sind, formiert sich immer neuer Widerstand gegen geplante Großwind-räder im Waldviertel. Dutzende Bewohner in Hötzelsdorf, Bezirk Horn, fordern einen größeren Mindestabstand zu den vorgesehenen, bis zu 200 Meter hohen Anlagen in den Gemeinden Geras und Sigmundsherberg. Mehrere Protestplakate zeugen im Ort mittlerweile vom Unmut der Bewohner, die sich nun aber über ein erstes Etappenziel freuen dürfen.

Mindestabstand

Seit Kurzem ist bekannt, dass ein Projektbetreiber sechs Windkraftanlagen in Sigmundsherberg und vier in Geras plant. Die Anrainer der zu Geras gehörenden Ortschaft Hötzelsdorf fordern einen Abstand von mindestens 2000 Metern. Allerdings haben die zuständigen Gemeinden einer verringerten Entfernung von 1200 Metern zugestimmt. Der Ärger der Bewohner ist groß, weil sie um das Landschaftsbild und ihre Lebensqualität bangen. Vor allem Helga Spreitzer ist empört, weil ihr Forsthaus nur 800 Meter von einem geplanten Windrad entfernt liegen würde, was wegen einer Einzelhofregelung erlaubt ist.

Herbert Zach bemängelt, dass die Bevölkerung nicht genügend über die Ausbaupläne informiert wurde. Immerhin seien weitreichende Eingriffe zu befürchten. "Unsere größte Sorge ist, dass viel zu viele Eignungsflächen im Bezirk Horn ausgewiesen sind", sagt Barbara Krobath. Inzwischen sei das Misstrauen zwischen Bürger und Bürgermeister gewachsen.

Schallmessungen

Der versucht zu beruhigen. "Schallmessungen haben jetzt gezeigt, dass von den vier geplanten Windrädern in Geras nur noch eines errichtet werden kann. Für eine einzige Anlage wäre der ganze Aufwand aber zu groß. Daher haben wir das Projekt von unserer Seite abgeblasen", erklärt Bürgermeister Johann Glück. Er betont aber, dass der Gemeinderat weiterhin zur Windkraft stehen würde.

Unterdessen ärgern sich die Mitglieder der Initiative "Unsere Heimat" in Großgöttfritz, Bezirk Zwettl, über die Behörde. "Die Annahme der 50 Stellungnahmen wurde von der Bezirkshauptmannschaft Zwettl verweigert, weil das vom Gesetz her nicht vorgesehen sei", kritisiert Sprecher Günther Maier. Er hätte sich trotzdem erwartet, dass die Behörde die Bürgerbedenken wenigstens zur Kenntnis nimmt. Die Initiative will etwa Windräder in den Wäldern verhindern.

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