Teileinsturz des Klosters als Übungsszenario

Aus dem Keller mussten die Rettungskräfte die Verletzten bergen
Stift Göttweig. Rund 200 Einsatzkräfte trainierten das Bergen von Verschütteten und Kulturgütern.

Die Minuten vergehen. Wie schnell oder langsam, kann man nicht abschätzen. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Es ist stockfinster. Aus allen Richtungen sind Schreie zu hören: "Hilfe! Hilfe!" Während wir Bauarbeiter – unter den Statisten war auch der Redakteur – auf unsere Rettung nach dem Einsturz einer Decke im Stift Göttweig warten, frisst sich die Kälte durch die Jacke. Überall liegt Staub, den man mit dem Atem inhaliert. Endlich ist Lkw-Lärm zu hören, Blaulicht flimmert durch das Kellerfenster. Es vergehen weitere Minuten, bis der erste Feuerwehrmann beruhigt: "Es kommen gleich Helfer, die sie raus bringen." Er geht weiter. Zu hören ist, wie er per Funk einen Lagebericht nach draußen meldet.

Rund 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Rettung, Polizei, des Notarzthubschraubers und des Bundesheeres übten Samstagnachmittag unter Real-Bedingungen die Bergung von Verletzten nach einer Katastrophe: Bei Renovierungsarbeiten ist ein Küchenboden abgesackt und in den Keller gestürzt. 30 Freiwillige spielten die Bauarbeiter, die teilweise unter Trümmern lagen. "Es ist cool, wenn man helfen und sehen kann, wie so eine Übung abläuft", erzählte Ines Höllmüller, die per Drehleiter von einem Balkon geborgen wurde.

Eine weitere Aufgabe hatte die Spezialgruppe "Kulturgüterschutz" des Bundesheeres zu bewältigen. Sie musste Gemälde, Bücher und Instrumente in Sicherheit bringen. Die Daten der Übung sollen helfen, um im Ernstfall strukturiert und koordiniert eingreifen zu können.

Teileinsturz des Klosters als Übungsszenario
KURIER-Redakteur Jürgen Zahrl nahm an der Übung teil

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