Sturm in Pöchlarn: Hilfsaktion für Lukas
Zuerst die gute Nachricht: Der kleine Lukas, der bei der Unwetter-Tragödie am Samstag in Pöchlarn (Niederösterreich) zum Vollwaisen wurde, ist auf dem Weg der Besserung. "Er wird demnächst von der Intensivstation auf die Kinderabteilung verlegt", sagt die Schwester seines verstorbenen Vaters. Zudem kümmert sich ein Kriseninterventionsteam um den Buben.
Wie berichtet, ist Lukas’ Vater Gerhard W. beim Mittelalterfest im Schlosspark von einem Ast erschlagen worden. Sein achtjähriger Sohn erlitt schwere Kopfverletzungen.
Zweiter Toter
Das Unwetter forderte jetzt ein weiteres Todesopfer. Am Montag starb der Veranstalter des Mittelalterfestes, Mirco K., im Krankenhaus.
Die Familie des Volksschulkindes wurde vom Schicksal bereits hart geprüft. 2010 verlor Lukas seine Mutter, die nach einem Herzinfarkt starb. Sein Großvater ist schwer krank und sitzt im Rollstuhl, dafür kümmert sich Großmutter Adelheid jetzt aufopfernd um den Kleinen. "Sie ist eine außerordentlich starke Frau", heißt es aus dem Umfeld der Familie.
Finanzielle Hilfe
Die Landespolitik will der Familie jetzt zumindest finanziell unter die Arme greifen. Landeshauptmann Erwin Pröll hat Soforthilfe für den Buben in Auftrag gegeben. Auch "Hilfe im eigenen Land – Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen" will den Achtjährigen unterstützen. Die Organisation werde eine monatliche Patenschaft für die Dauer der kommenden zehn Jahre übernehmen, teilte Präsidentin Sissi Pröll, die Frau des Landeshauptmannes, am Montag mit. Auch der "Löwenherzfonds" des Vereins "Pro NÖ" hilft. 3000 Euro werden für Lukas zur Verfügung gestellt, heißt es aus dem Büro von Landesvize Josef Leitner.
Zusätzlich wurde auch ein Spendenkonto eingerichtet: RZB, Kto.-Nr.: 1-04.101.010, BLZ 31000, Verwendungszweck: Lukas.
Während die Menschen in Pöchlarn nach dem tödlichen Orkan noch unter Schock stehen, laufen die Ermittlungen der Polizei nach wie vor auf Hochtouren. Der Schlosspark bleibt bis auf Weiteres gesperrt, dem Vernehmen nach will man seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten aber so rasch wie möglich einen Sachverständigen zum Unglücksort beordern. Dieser soll die Anlage und den umgestürzten Baum genau unter die Lupe nehmen.
Seitens der zuständigen Bezirkshauptmannschaft wird betont, dass das Unwetter "sehr schnell hereingebrochen" sei. Es habe keine Hinweise gegeben, dass von dem Baum, laut Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner eine Kastanie, Gefahr ausgehen könnte.
Für den Schlosspark bestehe eine Naturdenkmal-Erklärung. Das heißt, dass die Stadtgemeinde als Grundeigentümer mit der Naturschutzbehörde, der Bezirkshauptmannschaft, zusammen-arbeitet. Haselsteiner: "Es ist regelmäßig passiert, dass Bäume wegen einer möglichen Gefährdung entfernt wurden."
Bürgermeister Alfred Bergner will nun das Ermittlungsergebnis abwarten. Zu der Tragödie sagt er nur mehr so viel: "Vor drei Monaten wurden die Bäume kontrolliert."
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