Studie: Psychische Belastung durch Corona bleibt hoch

Vintage filtered on silhouette of depressed girl sitting on the window
Eine Studie der Donau-Universität Krems zeigt, dass rund 20 Prozent der Bevölkerung an depressiven Symptomen leidet.

Depressive Symptome. Die Befürchtung, dass sich die Corona-Pandemie auch auf die Psyche des Menschen auswirkt, wird bereits seit dem Lockdown im Frühjahr diskutiert. Studien der Donau-Universität Krems zeigen, dass bei einem Fünftel der Bevölkerung depressive Symptome auftreten. Zu diesem Ergebnis ist Studienautor Univ.-Prof. Dr. Christoph Pieh, Leiter des Departments für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit, bereits bei einer Untersuchung im April gekommen. Folgestudien im Juni und September bestätigen nun die Ergebnisse und zeigen keine Verbesserung. Bei der ersten Untersuchung, die während des landesweiten Lockdowns im April durchgeführt wurde, war ein Anstieg der psychischen Symptome für Depressionen, Ängste oder Schlafprobleme auf das drei- bis fünffache der Werte vor der Pandemie festzustellen.

Bislang keine Besserung

Im Juni und September zeigte sich die Belastung weiterhin gleichbleibend hoch. „Es ist besorgniserregend, dass so ein großer Teil der Bevölkerung psychisch dermaßen stark und lange belastet ist. Denn leider zeigt sich auch ein halbes Jahr nach dem Ausbruch von COVID-19 keine relevante Verbesserung“, erklärt Pieh.
Besonders werden die Auswirkungen der Pandemie am Vergleich bei schweren Fällen. 2014 hat nur ein Prozent der Bevölkerung an einer schweren depressiven Symptomatik gelitten, waren es in diesem Jahr rund acht Prozent.


Die Studie zeigt auch, dass die Krise vor allem junge Erwachsene wesentlich härter trifft, als ältere Menschen. Personen über 65 Jahren seien mit Abstand am besten durch die Krise gekommen. Insgesamt können Menschen, die regelmäßig körperliche Bewegung betreiben, ein gutes soziales Netzwerk und eine positive Lebenseinstellung haben, die Krise besser bewältigen.

 

Kommentare